Wissen: Wohlstands-Psychopathen

Kombinierte Persönlichkeitsstörungen - Naiv-aggressive PS - Heile-Welt-Naivitätsfehler

Kombinierte Persönlichkeitsstörungen: Wohlstands-Psychopathen

Kurze Einführung in die Psychopathie im Allgemeinen / Merkmale der Psychopathie

Auf der einen Seite wird unter einer Psychopathie eine extrem schwere Form der antisozialen bzw. dissozialen Persönlichkeitsstörung (APS) verstanden, die mit einem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen sowie mit antisozialen Verhaltensweisen einhergeht (siehe oben). Derartige "Psychopathen" sind auf den ersten Blick charmant und verstehen es, oberflächliche Beziehungen herzustellen, wobei sie sehr manipulativ sein können, um ihre Ziele zu erreichen. 

 

Auf der anderen Seite spricht man aber auch im generellen Hinblick auf Persönlichkeitsstörungen (allgemein) von Psychopathologie und bei den persönlichkeitsgestörten Menschen von Psychopathen. Psychopathologie ist nämlich die allgemeine Lehre von den krankhaften Veränderungen des Seelenlebens und damit der Persönlichkeit. Alle Psychopathen haben eines gemein: Sie weisen grenzwertige bis abnorme Charakterzüge, Wesensmerkmale und Eigenschaften auf, die zu Reaktionen und psychosozialer Konsequenzen für alle Beteiligten führen. Nachfolgend werden 5 Charakter-Merkmale genannt, die Psychopathen beschreiben:

 

1. Starrsinn

Starr, uneinsichtig, wenig flexibel, wenig angepasst, situationsunangemessen / situationsunangepasst gepasst, unbeeindruckt von realen Gegebenheiten und unbeeindruckt von den Konsequenzen konfliktträchtigen Handelns

 

2. Extrovertiertheit
Übertriebene Außenwahrnehmung, übertriebenes Verhalten nach außen, 
Wahrnehmung und Verhalten der Umwelt zugewandt

 

3. Projektion
Eigene Probleme werden auf die Umwelt projiziert, eigene Gefühle, Wünsche, Begehrlichkeiten und Vorurteile 
werden anderen unterstellt und fälschlicherweise als real angenommen (Realitätsverlust).

 

4. Tatsachenverdrehung

Andere werden für die Umstände eigener Probleme verantwortlich gemacht (siehe "Umkehr")

 

5. Angriff

Innere Spannungen werden offen an anderen abreagiert, alternativ gibt es eine stille bzw. "stumme" Vorwurfshaltung

Wohlstands-Psychopathie / Wohlstands-Psychopathen - Merkmale

Bei der Gruppe der sogenannten Wohlstands-Psychopathen (auch Wohlstands-Soziopathen genannt) handelt es sich um eine kombinierte bzw. gemischte Persönlichkeitsstörung, deren Symptome verschiedene Merkmale aufweisen - und deren  Hintergründe nicht klar einer oder mehreren Persönlichkeitsstörungen zuzuordnen sind. Es treten Überschneidungen unterschiedlicher Störungen auf, die in sich geschlossen sehr massiv und geradewegs exzentrisch auftreten, was bei einigen sogar optisch ins Auge sticht, während andere hingegen eher unauffällig erscheinen. In Ergänzung der vorgenannten 5 Charakter-Merkmale klassischer Psychopathen kommen bei der Gruppe der sogenannten Wohlstands-Psychopathen noch weitere Charaktermerkmale hinzu: 

 

6. Selbstgefälligkeit
Wohlstandspsychopathen nehmen sich offen und ungeniert Rechte heraus, die sie anderen nicht zugestehen oder absprechen.

 

7. Kollektivistische Persönlichkeiten mit unbewussten faschistischen Zügen
Bei Wohlstandspsychopathen handelt es sich zumeist um kollektivistisch orientierte Persönlichkeiten mit faschistischen Zügen (antidemokratische Gesinnung, fehlende Ambiguitätstoleranz, aggressive Reaktion auf andere Meinungen, Unterdrückung anderer Meinungen, Unterdrückung / Verhinderung anderslautender Informationen, Streben nach Zensur, Streben nach Manipulation und Propaganda, Streben nach Konformität bei gleichzeitiger Unterteilung von Menschen-Typen in "richtig / falsch", "zulässig / unzulässig", Erschaffung von Feindbildern, "Meinungsfreiheit" nur bei Konformität im eigenen Sinne), Diskreditierung, Ausgrenzung, Ahndung, Verfolgung Andersdenkender, Personenkult), die ihnen selbst nicht bewusst sind. Das eigene Denken und Handeln wird über die sogenannte Umkehr selbstwertdienlich uminterpretiert.  

 

8. Selbstwertstörung - Zuordnung - Menschenbild-Klassifizierung

Wohlstandspsychopathen definieren sich nicht über ihre eigene Persönlichkeit, sondern über das Außen und über das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, bei der sie sich unter ihresgleichen fühlen - oder einer bestimmten Ideologie, durch deren Bekenntnis oder Vertretung sie ihren Selbstwert erhöhen, indem sie sich über Menschen, die anders denken, moralisch erheben können, was wiederum viel mit Frustration und daraus resultierendem (schwarzen) Neid (bzw. Missgunst) und mit Hass (auf Andere) zu tun hat, der letztendlich auf einer Form des unbewussten Selbsthasses basiert, der verdrängt - und auf andere Menschen projiziert - wird. Desto mehr sie andere hassen, desto höher das eigene Selbstwertgefühl.

 

Die besagte Frustration (z.B. über negative Erfahrungen, etwaige Misserfolge oder das eigene Aussehen) führt über Wut und Hass auf sich selbst, zu Wut und Hass auf andere. Der unangenehme Teil des Selbst wird auf andere projiziert. Es fehlt Ihnen eine echte Persönlichkeit bzw. eigene Identität, die andere Menschen haben. Um sich selbst zu definieren und an Wert zu gewinnen, benötigen sie die eigene Zuordnung zu einer bestimmten Gruppe, die ihnen möglichst zustimmt, sie gefühlt aufwertet  - und über die sich sich selbst überhaupt erst definieren können.

 

Dies erinnert an das Streben von "Dämonen, die einen Körper besetzen" müssen, um erträglich existieren und überhaupt erst handeln zu können - nur mit dem Unterschied, dass die "Energie" über das kollektivistische Aufgehen in einer bestimmten Gemeinschaft geholt wird bzw. der eigene Selbstwert dadurch erst errichtet oder tunlichst erhöht wird. 

 

Um dies zu gewährleisen, konstruieren Wohlstands-Psychopathen Gruppen ggf. künstlich: Sie unterteilen Menschen in bestimmte Typen und Gruppen, die einen Pol oder Gegenpol, eine Nähe oder Ferne zu ihnen selbst repräsentieren. Gleichfalls streben sie eine Spaltung dieser Typen in bestimmte Gruppen und fiktive (ggf. künstliche erschaffene) vermeintliche "Gegensätze" an. Dies geschieht auch, damit sie sich selbst erst erkennen und definieren können.

 

Ergänzung zu Punkt 3:

Aggressive Formen von Wohlstands-Psychopathen (siehe dazu auch "Naiv-aggressive PS") prangern stets andere an,

um damit letztendlich ihr eigenes Dasein und Verhalten zu spiegeln.

 

Ergänzung zu Punkt 4:
Ausblendung, Umdeutung, Umkehrung

Psychopathen machen andere für die Umstände eigener Probleme verantwortlich, ebenso für die Schwächen und Fehler der eigenen Person. Hinzu kommt die völlige Ausblendung und / oder Umdeutung der Realität in Bezug auf unangenehme Tatsachen, die zu kognitiven Dissonanzen führen könnten. Die sonst üblichen selbstwertdienlichen Verzerrungen im Rahmen des Wirkungsprinzips der Kognitiven Dissonanz Reduktion wirken bei Wohlstands-Psychopathen derart stark, dass es zu einer regelrechten 1:1 Umkehrung von Fakten und Tatsachen (Umkehr)  - und damit der Realität kommen kann.

Beispiel: Während ihre Nachbarn wissentlich gefoltert würden, könnten Wohlstands-Psychopathen sich - so als würde nichts geschehen - über den nächsten Ski-Urlaub unterhalten, seelenruhig die Sportschau schauen oder sachlich über die möglichen "Motive" und möglichen "Vorzüge" der Folterer unterhalten, während sie die Opfer als Menschen intuitiv ausblenden, sofern diese nicht auf ihrer "Wellenlänge"  liegen. Fühlt sich jedoch eines ihrer Kinder vom Klassenlehrer schief angesehen, stehen sie in der Schule auf der Matte, um höchstmöglichen Druck gegen den Lehrer aufzubauen, der ihren Sohn oder ihre Tochter vielleicht ermahnt hat oder ihm / ihr aus ihrer subjektiven Vorstellung heraus nicht genügend Beachtung schenkt. 

 

Wohlstands-Psychopathen: Eine Konglomerat aus unterschiedlichen Störungsbildern

Wohlstands-Psychopathen bilden eine Mischung aus einer "naiv-aggressiven Persönlichkeit", einer "dekadenten" und "hochmütigen Persönlichkeitsstörung" sowie einer querulatorischen Persönlichkeit mit einem Hang zur Selbstüberschätzung, Selbsterhöhung und Selbstermächtigung. Narzisstische Züge sind ebenfalls vorhanden, alternativ Züge einer Borderline Störung. Schließlich bildet Narzissmus oder alternativ Borderline ein wesentliches Fundament dieser Störung, die auf einem von beiden basiert.

 

Mangelnde oder fehlende Empathie

Wohlstands-Psychopathen verfügen über eine geringe Einfühlung in die Gefühle und Sorgen anderer Menschen. Obgleich sie sich thematisch nicht selten mit sozialen Themen befassen (wollen), fehlt ihnen aufgrund der eigenen Erfahrung mit sich selbst und ihrem selektiv wahrgenommenen selbsterwählten Umfeld oft das Verständnis für die Sorgen und Nöte normaler Menschen, von denen sich Wohlstands-Psychopathen nicht selten (mit-)finanzieren lassen. Da sie die normalen (echten) Sorgen und Nöte der anderen Menschen nicht kennen, suchen sie sich zum Ausgleich phantastische Schein-Sorgen, bei denen sie vermeintlich mitdenken können oder die sie sich notfalls ausdenken - um sich dann entsprechend "engagieren" zu können, um ein gutes Lebensgefühl zu haben. Insofern bestehen Parallelen zur Pseudologie, wobei Wohlstands-Psychopathen von klassischen Pseudologen abzugrenzen sind.

 

Selbstermächtigung und Missachtung von Normen 

Wie klassische  Psychopathen / Soziopathen missachten Wohlstands-Psychopathen sie gerne die regulären sozialen Normen und gesellschaftlichen Regelwerke - und schaffen sich im Zuge der Selbstermächtigung neue "Tatsachen" und Normen, auf deren Grundlage sie dann mit Berufung auf Gleichgesinnte die Rechte anderer, die außerhalb ihrer eigenen persönlichen Norm liegen, beschneiden können, ähnlich wie dies bei naiv-aggressiven Persönlichkeiten der Fall ist. Das Streben nach  Beschneidung der Rechte und Gängelung anderer außerhalb ihrer Traumwelt kann im Großen, aber auch bereits im kleinen Stile erfolgen: Nicht selten findet man unmittelbar vor ihrer Haustür Tempo 30 Zonen, die sie aufgrund ihres selbstbewussten Auftretens und ihres Einflusses mit oft fadenscheinigen Argumenten durchgesetzt haben, während sie in  Grundschulen oft als Querulanten und sogenannte "Helikopter-Eltern" auffallen, die für sich und ihre Kinder, deren Namen sich sehr häufig von anderen Namen abheben - gerne Sonderrechte einfordern. Auch fallen sie durch bestimmte Weltanschauungen auf, die sie vehement nach außen vertreten und demonstrativ nach außen gerichtet ausleben.  

 

Selbstüberhöhung und Selbstüberschätzung

Ihre eigene Weltanschauung und Gesellschaft erachten Wohlstands-Psychopathen als realistisch, wobei der Rest der Gesellschaft zumeist als Abtrünnige vom vermeintlich "rechten Pfad" erachtet wird. Insofern sind Wohlstands-Psychopathen bestrebt, eine Art "Gesellschaft" in der Gesellschaft herauszubilden und diese dann selbstbewusst und über jeglichen Zweifel erhaben hemmungslos für allgemeingültig zu erklären. (Beispiel: Wiedertäufer zu Münster). Durch ihr überzogen selbstsicheres Auftreten sind sie damit zumeist sehr erfolgreich und aufgrund ihrer Freizeit bedingten Unermüdlichkeit und ihrer hohen Durchsetzungskraft, die von ihrem nicht selten selbstsicherem Auftreten herrührt, setzen sich sehr häufig durch.


Die völlig überzogene unverhältnismäßige Selbstüberschätzung, Selbsterhöhung und Selbstermächtigung basiert zumeist auf erlernter Bestätigung im eigenen Lebensstil und Umfeld, basierend auf einem hohen Sicherheitsgefühl - in der Regel auf Basis sozialer Absicherung und fehlender Ängste / Hemmungen, einseitigem Feedback sowie der Ausblendung ungünstiger Fremdeinschätzungen und Kritik. Dies führt wie bei "Hochmütigen Persönlichkeiten" zu herablassendem Verhalten, das sich dadurch zeigt, dass sie von oben herab auf andere Menschen blicken, die außerhalb ihres eigenen subjektiven Selbst- und Weltbildes stehen, das für sie die vermeintliche "Realität" darstellt, sich für etwas Besseres halten - und nur wenig auf die Meinungen von Menschen mit anderer Meinung außerhalb ihrer eigenen Norm geben.

 

Umgang mit Widersprüchen

Wie "Hochmütige Persönlichkeiten", "Narzissten" und "Borderline"-Fälle verfügen sie zumeist über eine geringe bis fehlende  Ambiguitätstoleranz: Der Umgang mit Widersprüchen oder Widerständen fällt ihnen schwer, Widersprüche können sie nur schwer ertragen. Denn dies haben sie nicht gelernt und mussten es nicht. Widersprüchliches wie zum Beispiel die Konfrontation mit der Realität, macht sie aggressiv, wobei dies oft regelrecht "bösartig" wirkt und ist. Doch aus ihrem eigenen Weltbild, das sich im Laufe ihres selbstherrlich "elitären" Sozialisationsprozesses herausgebildet hat, kommen sie nicht heraus. Es ist nahezu unmöglich, da die Wahrnehmung selektiv und festgelegt ist. Neues und Anderes dringt nicht zu ihnen durch - und wenn, dann wird es abgeschmettert und selbstherrlich verächtlich gemacht. 

  

Nicht selten engagieren sich solche Persönlichkeiten sogar offiziell für das Blockieren bestimmten Wissens und neuer Informationen und können somit auch als Verhinderer von Aufklärung beobachtet werden. Wenn für sie die Erde zum Beispiel eine "Scheibe" darstellt, würden sie jene, die das anzweifeln, verspotten, verachten und ausgrenzen. Wer in diesem Falle behaupten würde, die Erde sei ggf. gar "rund" oder elliptisch, den würden sie "bis aufs Messer" bekämpfen. In früheren Zeitaltern kam es aufgrund dieser Haltung zu Morden und Massenmorden, an denen besagter Persönlichkeits-Typus großen Anteil hat bzw. hatte. Die fehlende Ambiguitätstoleranz fällt dabei oft derart stark ins Auge, dass diese Menschen in solchen Fällen vor Wut und Hass regelrecht schäumen, wobei sie laut Psychiatrie-Berichten auch heute noch teilweise sogar den inneren Drang verspüren, andere zu demütigen, zu verletzen, zu foltern, zu quälen und zu töten.       

 

Sie haben eine geringe Schwelle zu Frustration und Gewaltausübung, sind eher ungehemmt und beschneiden mit ihrer Aufdringlichkeit über nötigendes Verhalten gerne die Rechte anderer außerhalb ihrer Norm bzw. Gruppen-Norm, wobei sie ähnlich wie bei "Naiv-aggressiven Persönlichkeiten" den zwanghaften Drang verspüren, von anderen anerkannt zu werden, indem sie vermeintlich "richtig" handeln und ihre Verantwortung darin sehen, die "Welt" (bzw. ihr subjektives  Welt- Wahnbild) verbessern zu wollen und über andere zu richten. Auch fehlt ihnen oft jegliches Gefühl für Verhältnismäßigkeit. Sie schaffen sich ihre eigenen Moralvorstellungen und vertreten diese überzogen selbstbewusst nach außen. Dabei besteht der Hang bzw. Drang , die Lebensweise anderer Menschen zu dominieren. 

 

Wie querulatorische Persönlichkeiten oder Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung sind sie rechthaberisch, fanatisch und unbelehrbar. Sie wissen grundsätzlich alles besser, selbst dann, wenn sie es nicht besser wissen oder über überhaupt kein Wissen bezüglich eines Themas verfügen. Zugleich sind sie verwundbar und sehr verletzlich. Bereits auf kleinstes vermeintliches Unrecht reagieren sie hoch empfindlich. Sie sind stets in Kampfesstimmung und warten auf entsprechende Anlässe. Ständig kämpfen sie um ihr Recht oder um generelle Rechte (z.B. der Gesellschaft).

Was Wohlstands-Psychopathen von Naiv-aggressiven Persönlichkeiten unterscheidet, ist, dass ihnen oft die Herzlichkeit und die Emotionalität fehlt. Sie wirken eher sachlich-nüchtern und stets "vernünftig".

 

Ihre Sozialkompetenz ist deutlich eingeschränkt. Ihnen fehlt ein gesundes Rollenverständnis. Die gesunde Rollendistanz wird vollkommen überzogen. Sie überheben sich über scheinbar Alles und Jeden - und zeigen zumeist keinerlei Hemmungen, sich vor anderen Menschen aufzubauen und diese selbstsicher zu belehren, selbst dann, wenn sie nicht im Recht sind. Oft wirkt dies derart überzogen selbstsicher, dass andere Menschen von ihnen Respekt (Angst) haben und von ihnen eingeschüchtert wirken. Auf nicht wenige Menschen wirkt ihr Auftreten geradewegs schrill und krank - doch viele lassen sich von dieser enormen - auf kluge Menschen "dümmlich" und sozial inkompetent" wirkenden Dominanz stark beeinflussen. 

 

Wohlstandspsychopathie und der Lake Wobegon-Effekt / Dunning-Kruger-Effekt 

Dies liegt daran, dass Wohlstands-Psychopathie häufig mit dem Lake Wobegon-Effekt bzw. Dunning-Kruger-Effekt einher geht (Siehe auch Überlegenheitsillusion, Selbstwert-Effekt / Social-Cognition-Effekt und Overconfidence-effect bzw. Overconfidence-barrier-effect). Der Effekt der Überlegenheitsillusion beschreibt ein Vorurteil, das uns dazu verleitet, unsere Stärken im Vergleich zu anderen maßlos zu überschätzen. Besonders interessant ist hierbei die Tatsache, dass Menschen ihre eigenen Fähigkeiten umso stärker überschätzen, je schlechter diese in Wirklichkeit sind. Dieser Zusatz-Effekt wird auch als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet. Wohlstands-Psychopathen sind hiervon ganz besonders betroffen.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist hier nicht nur ein sogenannter Wahrnehmungsfehler zu sehen:  Er bildet zugleich eines der wesentlichen Wesensmerkmale von Wohlstands-Psychopathen, die zumeist über ein geringes Wissen verfügen, aber dennoch so tun, als sei ihr vermeintliches "Wissen" oder gar Fehl-Wissen allgemein verbindlich. Der Effekt erfolgt nämlich nach dem Prinzip: Je schlechter wir in Wirklichkeit sind, desto besser schätzen wir uns ein.  Je niedriger der IQ eines Menschen, je geringer sein Wissen und je schwächer eine bestimmte Fähigkeit ausgeprägt ist, desto mehr neigt derjenige dazu, seine Intelligenz, sein vermeintliches Wissen sowie die eigenen Fähigkeit vollkommen zu überschätzen. Die zwei Wissenschaftler, nach denen der von ihnen erforschte Dunning-Kruger-Effekt benannt wurde, fanden heraus: Insbesondere die Dümmsten halten sich für die Klügsten. Daher kommt vermutlich auch der Spruch: "Der dümmste Bauer hat immer die dicksten Kartoffeln". 

 

Das ist auch der Grund, warum wir viele Menschen beobachten können, die sich in unseren Augen in irgendeiner Art und Weise geradezu lächerlich machen oder gar schamlos wirken, während sich diese Menschen sich aber selbst grandios finden oder gar als "Nabel der Welt" erachten.  Zugleich ist das ein Grund, warum besonders intelligente Menschen in der Gesellschaft untergehen oder sogar Probleme bekommen. Derartige Probleme beginnen bereits in der Schule und betreffen insbesondere die Hochbegabten, die sich nach den Dümmeren richten sollen oder gar müssen, da sie sonst mit negativen Konsequenzen zu rechnen haben. Probleme haben aber auch deshalb jene, die wirklich überaus attraktiv sind oder irgendetwas besonders gut können. Diese Menschen sehen das oft anders und halten sich im Vergleich zu anderen eher zurück. Wahrgenommen werden hingegen mehr jene Menschen, die gegenteilig veranlagt sind: Sie sind wesentlich selbstbewusster und großspuriger, treten eher in Aktion bzw. in die Offensive. Schließlich gilt die Regel: "Wer am wenigsten ist und kann, hat die größte Klappe." Tatsächlich halten sich gerade unattraktive Menschen für besonders attraktiv, während sich umgekehrt besonders attraktive Menschen oftmals für weniger attraktiv oder sogar hässlich halten. Das Gleiche gilt für Beliebtheit, Befähigungen usw.

 

Viele vergleichen Wohlstands-Psychopathen mit einigen der früheren Nazi-Größen. Einer von ihnen ist Hermann Göring während seiner Zeit als Reichsluftmarschall. Im Zusammenhang mit dem erwähnten Dunning-Kruger-Effekt soll der besagte Luftwaffen-Chef angeblich geprotzt haben: "Wenn ein einziger feindlicher Bomber über Berlin auftaucht, will ich Meier heißen." Göring war ein Prahler und skrupelloser Gefolgsmann, der 1933/34 die Explosion der Gewalt gegen politische Gegner organisierte und 1941 die Ermächtigung für die "Endlösung der Judenfrage" unterschrieb. Zugleich war Göring ein grenzenlos selbstverliebter Mann, der gern mit unrechtmäßig angeeignetem Besitz protzte.

 

Ein weiteres ähnliches Zitat, das auf Jean-Jacques Rousseau zurückgeht, lautet "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen." Das Zitat wird Marie Antoinette geschrieben, aber auch andere - der Wohlstands-Psychopathie verfallene - degenerierte Vertreter entsprechender "Eliten" sollen ihrem Volk bei Hungersnot angeblich empfohlen haben, statt des fehlenden Brotes eben ganz einfach Kuchen oder Gebäck zu essen oder seine Feinde bzw. Invasoren mit Liebe zu begegnen. Heute hört man diesbezüglich selbstwertdienliche Phrasen wie "alles so schön bunt" oder "wertvoller als Gold" oder man hört etwa einen Vortrag über Feen und kleine "Kobolde" als vermeintliche Heilsbringer, während man von "naiv-aggressiven Persönlichkeiten" zum Beispiel eher masochistisch anmutende bösartige Phrasen wie "Deutschland verrecke" hört. 


Je unlogischer, weltfremder, dümmlicher und schriller derartige Phrasen und Floskeln wirken, desto stärker das Indiz für klassische Wohlstands-Psychopathie. Wohlstands-Psychopathen verteufeln das, welches den Wohlstands-Psychopathen selbst längst überdrüssig ist, weil sie dies selbst haben, hatten oder problemlos haben könnten, wenn sie wollten. Der Kampf um und für bestimmte Errungenschaften ist ihnen fremd, weil ihnen dies eher regelrecht zufällt - oder sie nicht gewohnt sind, für diese Dinge hart zu arbeiten oder sich echtes Wissen anzueignen.

 

Daher bezeichnen Einige sogenannte Wohlstands-Psychopathen auch als "Menschen, die (noch) nie in ihrem Leben richtig gearbeitet" haben und daher die Sorgen und Nöte normaler Menschen nicht nachvollziehen können. Diese fehlende Empathie ist ihnen aber keineswegs peinlich. Vielmehr stellen sie ihre soziale Inkompetenz offen zur Schau: In Anlehnung an die Empfehlung von Marie Antoinette sagte zum Beispiel eine SPD-Politikerin: "Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöten? Ich kann das nicht verstehen!" (Video / YouTube.com)

 

Die Welt der Wohlstands-Psychopathen - eine eigene elitäre Realität
Wohlstands-Psychopathen vertreten eine gang bestimmte Gesinnung, die das Fundament ihres Selbstwertes bildet, und leben in einer ganz eigenen Welt, die mit der Realität der meisten "normalen" Menschen außerhalb ihrer Gesinnungs-Gruppierung nicht viel gemein hat, da der zumeist besondere Sozialisationsprozess dieser Menschen und die entsprechenden Lernerfahrungen zu einer selektiven Wahrnehmung und Abspaltung von der Lebenswirklichkeit sogenannter "normaler" Menschen geführt hat, von denen sich Wohlstands-Psychopathen abgrenzen wollen, um sich selbst aufzuwerten bzw. ihr Selbstbild über andere zu erhören, was bis hin zum sogenannten Gott-Komplex führen kann.

 

Hintergrund des Übermutes und Hochmutes von Wohlstands-Psychopathen 
Ursächlich ist deren gesellschaftlicher Erfahrungs- und Erlebens-Hintergrund fern ab der üblichen Sorgen, Nöte und Ängste normaler Menschen, deren Leben die normalen Unsicherheiten mit einschließt, die Wohlstands-Psychopathen eher weniger kennen, da sie zumeist ein eher sorgenfreies Leben bei relativ viel objektiver (nicht gefühlter) Freizeit gewohnt sind. Natürliche Hemmungen und Ängste sind somit bei ihnen verkümmert. Sie stammen entweder aus reichem oder finanziell abgesichertem Elternhaus, verfügen entweder über ein mittleres bis hohes Einkommen oder eine sichere (abgesicherte) berufliche Existenz, die ihnen viel Freizeit und ausreichend Feedback unter ihresgleichen beschert. 

 

Umfeld und Status

Wohlstands-Psychopathen kannte man früher als irre Gewaltherrscher, Tyrannen und Inquisitoren, die sich die übelsten Dinge ausdachten, um Menschen zu quälen. Pauschal wird dem römischen Kaiser Nero diese Persönlichkeit gern zugeschrieben und oft mit Dekadenz verwechselt. Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus, von 52 bis 68 Kaiser des Römischen Reiches, der sich selbst als weiser Künstler sah, von anderen aber als irrer Gewaltherrscher und Tyrannenkaiser erachtet wurde, werden Christenverfolgung, Grausamkeit, Verschwendungssucht und zahlreiche Skandalgeschichten zugeschrieben. Als bekannteste Skandalgeschichte rund um Nero gilt der Große Brand von Rom, den er gelegt haben soll, um einen neuen Palast zu bauen.

 

Ein weiterer - aus pauschaler Sicht - bekannter genannter Vertreter dieser Gattung ist der deutsche Dominikaner-Mönch, Theologe und Inquisitor Heinrich Kramer, der den sogenannten "Hexenhammer" (Malleus maleficarum) schrieb, jenes Werkes, das die Hexenverfolgung legitimierte und wesentlich förderte. Das 1486 erstmals in Speyer gedruckte Buch erschien bis zum Ende des 17. Jahrhunderts in rund 30.000 Exemplaren und 29 Auflagen. Den Nazi-Größen Hermann Göring (Oberbefehlshaber der Luftwaffe im 3. Reich) und Roland Freisler (NS-Strafrichter und Präsident am damaligen Volksgerichtshof) ("Sie sind ja ein schäbiger Lump!") wird jeweils ebenfalls Wohlstands-Psychopathie zugeschrieben.  

 

Auch heute suchen sich Wohlstands-Psychopathen ein zu Ihnen passendes Umfeld in dem Sie wirken und aus ihrer Sicht möglichst die Geschicke von Politik, Gesellschaft und Welt mitbestimmen können, und - unabhängig von Intellekt und Bildung - einen möglichst hohen sozialen Status, auf dem sie thronen und von dort aus andere belehren oder schikanieren können. Nicht wenige (auch angepasstere Vertreter dieser Gattung) wirken z.B. in großen Konzernen sowie in - mit öffentlichen Mitteln finanzierten oder geförderten - Organisationen (Vereine, Verbände, Kirche, Gewerkschaften, Medien), gern auch als sogenannte Freigestellte (zum Beispiel "Betriebsrat"), Ehrenamtler oder sogenannte "Berufsmütter". Sie wirken bevorzugt überall dort, wo Menschen in Typen oder Gruppen unterteilt werden, wo bestimmte Menschen und Gruppen inkludiert und andere hingegen ausgegrenzt oder ggf. verfolgt werden (früher Christen, Ketzer, Hexen, heute z.B. Andersdenkende, Kritiker usw.). 

 

Da sie selbst aktiv "mitmischen" und letztendlich "bestimmen" wollen, streben Wohlstands-Psychopathen besonders häufig nach Berufen bzw. Tätigkeiten mit gesellschaftlichem Einfluss (Medien/Journalismus, Politiker, Richter), betätigen sich überproportional häufig als Kläger und übernehmen - sofern ihnen die aktive Einflussnahme im Berufsleben nicht möglich ist, gerne als besorgte "Helikopter-Eltern", welche Lehrer und andere Eltern gerne ins Schwitzen bringen - und streben überproportional häufig in Ehrenämter, wobei hier auch narzisstische Züge zutage treten. Ebenso übernehmen sie überproportional häufig die Rolle eines Beschwerdeführers, wobei sie sich - oft ohne jegliches Rollenverständnis - sehr selbstsicher und "neunmalklug" verhalten.

 

Um sich von der Masse "normaler" Menschen abzuheben, fühlen sich Wohlstandspsychopathen gerne einer exentrischen (z.B. politischen) Bewegung mit belehrendem (vermeintlichem Vorbild-) Charakter angehörig, von wo aus sie bestrebt sind, (wie auch immer geartete) Macht auszuüben und die Geschicke anderer (aus ihrer Sicht minderprivilegierter) Menschen zu steuern, oft um erhabene Ziele (gottgleich) zu steuern (z.B. um vermeintlich bzw. angeblich die Welt zu retten). In den letzten Jahren konnte man feststellen, dass sich konkludierend zur sogenannten "Psycho- und Narzissmus Epidemie"  viele Wohlstands-Psychopathen einen zunehmenden Nährboden in den Bereichen "Klima- bzw. Weltenrettung" und dem  stetig zunehmenden "Wokeismus" finden, von wo sie sich in Sachen Gesinnungs-, Gedanken- und Verhaltensterror sowie der damit verbundenen Einschüchterung zur Umerziehung der Bürger nach ihrem Weltbild entsprechend ihrer Persönlichkeit ausleben und aufwerten können. 

 

Zusammenhang mit destruktivem Neid & Missgunst

Zwischen Wohlstands-Psychopathie und Frust besteht ein Zusammenhang. Ebenfalls gibt es nicht selten einen Zusammenhang zwischen Frust und destruktivem Neid. Daher erfolgt hier eine kurze Ausführung Thema: 

 

Neid bezeichnet den Wunsch, selbst über die (materiellen oder nicht materiellen) Güter anderer Personen zu verfügen. Neid unterscheidet sich in mehrere Formen mit unterschiedlichen Ausprägungen. Es gibt zwei grundlegend unterschiedliche Arten von Neid: Auf der einen Seite gibt es den "Konstruktiven Neid" ("Weißer Neid"), bei dem man den Besitzer eines Gutes, das man (bewusst oder unbewusst) selbst gerne hätte, als Vorbild betrachtet und sich entsprechend konstruktiv verhält,

um selbst auch in den Besitz des gewünschten Gutes zu kommen. Auf der anderen Seite kennen wir den "Destruktiven Neid" ("Schwarzer Neid"), bei dem das Gefühl eines Mangels zu negativen Gefühlen, ja sogar zu bösartigem Verhalten führt.

 

Destruktiver Neid (= Missgunst) ist ein negatives Gefühl der Ungleichheit und des Nicht-Gönnens, das automatisch eine ablehnende innere Haltung und ggf. automatisch unbewusstes oder bewusstes negatives Verhalten mit sich zieht. Soziologen unterscheiden konkret vier verschiedene Formen von destruktivem Neid:

 

a)  feindselig schädigend

b)  ehrgeizig stimulierend

c)  empört rechtend

d)  depressiv lähmend

 

Destruktive Neid-Gefühle können sein:

a)  Ablehnung

b)  Verärgerung

c)  Missgunst

d)  Hass

e)  Schadenfreude etc.

 

Das negative Verhalten von Menschen mit destruktiven Neid-Gefühlen kann sich u.a. zeigen in:

a)  Unterlassen oder Verweigerung von Lob und Komplimenten

b)  unfreundlichem Verhalten

c)  kritisch anmutender Mimik und Gestik

d)  herabwürdigender Mimik und Gestik

e)  kritischen Bemerkungen und Fragen

f)   verbalisierten Zweifeln, Abreden, Anführen von Gegenargumenten

g)  verbalisierter Zurschaustellung von Ablehnung

h)  übertrieben freundlichem Verhalten zwecks Überspielung der eigentlichen Haltung und Absichten,

i)   Verbalisiertes Zurückführen des Gutes auf bestimmte Motive

j)   wenig konstruktivem Verhalten z.B. mangelnder oder herabgesetzter Kooperationsbereitschaft

k)  kooperationsbehinderndem Verhalten (bewusste Behinderung)

l)   destruktiv-zerstörerischem Verhalten (Sabotage, Herbeiführen eines Schadens) 

m) Denunziation / Verleumdung

n)  übler Nachrede (Rufmord)

o)  Verrat usw.

 

Nicht selten führt destruktiver Neid bei dem Neidenden (Neider) zu dem Wunsch, dass der Beneidete die geneideten Güter verliert oder anderen Schaden erleidet. Alternativ oder ergänzend unterstellt der Neidende (Neider) dem Beneideten, dass der Besitz oder die Verwendung des geneideten Gutes nicht gerechtfertigt sei, weil sie z.B. zweifelhaft zustande gekommen - oder rein egoistisch motiviert sei. Verwechselt wird diese Haltung und Argumentation oft mit dem Begriff des Gerechtigkeitssinnes.

 

Genau damit wird aber sehr gerne argumentiert, woraus oft berechtigt oder unberechtigt geschlussfolgert bzw. unterstellt wird, dass Menschen, die häufig mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit argumentieren und/oder gerne klagen, mit dem Gefühl des destruktiven Neids behaftet seien. Zumindest besteht ein Zusammenhang, der jedoch nicht mit echtem Gerechtigkeitssinn verwechselt werden darf. Zudem muss im Einzelfall kritisch hinterfragt werden, ob eine bevorteilte Partei den Begriff des Neides nicht etwa zur Diskreditierung des Gerechtigkeitssinnes der benachteiligten Seite verwendet. Auf der anderen Seite sollten bei Rechtsstreitigkeiten aber auch die wahren und ggf. unbewussten Motive hinterfragt werden, schließlich ist auszuschließen, dass destruktiver Neid die Ursache bzw. das eigentliche Motiv für den jeweiligen Rechtsstreit darstellt.

 

Nicht immer wird destruktiver Neid offen gezeigt. In vielen Fällen wird er verschwiegen, geleugnet und uminterpretiert, allein schon deshalb, weil dies als Eingeständnis der Unterlegenheit gegenüber der beneideten Person gewertet würde. Als Ursache für destruktiven Neid sind Charakterschwächen (Kleinmut, mangelndes Selbstvertrauen, Schamgefühle, selbst empfundene Unterlegenheit, Status-Unterlegenheit, überzogener Ehrgeiz usw) aber auch Soziale Inkompetenz, geringe Emotionale Intelligenz sowie einige schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen.

 

Positive Dinge, die andere haben, man selbst aber nicht, führen bei Vorliegen von Mangel, Komplexen und Störungen zu negativen Gefühlen wie Ärger, Wut und Hass, die dann auf der einen Seite zu selbstwertdienlichen Verzerrungen und anderen Erklärungen und Umdeutungen nach dem Wirkungsprinzip der kognitiven Dissonanz-Reduktion führen, auf der anderen Seite aber auch zu entsprechenden Handlungen bis hin zu Sachbeschädigungen oder sonstigen Akten in Bezug auf die Beneideten oder sich selbst.

 

 

Merkmal einer degenerierten bzw. sich degenerierenden Gesellschaft

Wohlstands-Psychopathen sind ein Merkmal einer degenerierten bzw. sich degenerierenden Gesellschaft. Ihre Dekadenz steht stets in einem Zusammenhang mit besonderem Wohlstand und einem bestimmten Gefühl der Sicherheit, aus dem sich eine spezielle Wahrnehmung und daraus resultierende Denk- und Handlungsmuster ableiten. Wohlstands-Psychopathie geht in Bezug auf die Wahrnehmung der von der Störung Betroffenen oft mit dem sogenannten "Heile-Welt-Naivitätsfehler" einher.  

 

Im Jugendalter bezeichnet man Wohlstands-Psychopathen nicht selten als "verzogene Gören", während man sie im Alter als "neunmalkluge" "Klugschwätzer" bezeichnet, die angeblich schlichtweg "Irrsinn verzapfen", von diesem "Irrsinn" aber offenbar komplett überzeugt sind. Dies, obgleich ihnen das entsprechende Wissen zumeist fehlt und sie oft lediglich über Halbwissen, Teilwissen oder Falschwissen verfügen, trotzdem aber überall mitreden wollen, sich in den Vordergrund spielen und Gesprächsrunden zumeist herrschsüchtig dominieren. 

 

Zugleich ist dies mit ein Grund, warum man derartige Vertreter gerne in Talkrunden einlädt, da sie aufgrund ihrer dümmlich-naiven bis schrillen und provokativen Aussagen und ihrer überaus selbstbewussten Art die Zuschauerquoten in die Höhe treiben, weil angesichts ihrer Aussagen den Zuschauern oft sprichwörtlich "die Münder offen" stehen, da man "derartigen Schwachsinn kaum fassen" kann. Zugleich sind sie ein Spiegel einer degenerierten Gesellschaft.

 

Selbst im sogenannten "Poetry-Slam"- und Kabarett Bereich wird - in Anlehnung an den früheren "Hof-Narr", der die Dekadenz seiner Herren aufs Korn nahm - Wohlstands-Psychopathie mittlerweile als Stilmittel genutzt und unter Titeln wie z.B. "Die Vorteile des Lasters" publikumswirksam vorgeführt, obgleich es allein in der Politik und auch in sogenannten Talk Shows eine ausreichende Anzahl von realen Beispielen für Wohlstands-Psychopathie in Extremform gibt, die normale Menschen kaum fassen können, es wiederum aber interessant finden, es aufgreifen und verbreiten, womit Wohlstands-Psychopathen letztendlich dann doch ihre Ziele erreichen. 

 

Verhalten: Auffälligkeiten in der Kommunikation

Sehr auffällig - und auf Außenstehende oft recht "dümmlich" und "naiv" wirkend - ist nicht selten ihre auffällige Art zu kommunizieren. Diese wirkt oft übertrieben selbstbewusst und selbstgefällig, ist oft sehr urwüchsig laut, einseitig und sprachlich verstümmelt, wobei der Tonfall oft im Staccato oder über eine Leier erfolgt. Nicht selten reden sie aus Sicht von normalen bzw. gesunden Menschen "unlogischen Unsinn" und treten gegenüber Menschen, die ihre Ansichten nicht teilen, nicht selten sehr radikal auf. Wohlstands-Psychopathen lieben es, andere Menschen, die sie unterhalb ihres Niveaus ansehen, zu provozieren, wobei sie nicht selten jegliches Maß an Anstand und Zurückhaltung verlieren. Wie bei klassischen Psychopathen fehlt ihnen Respekt vor anderen Menschen, insbesondere vor Andersdenkenden. In diesem Zusammenhang fehlt ihnen jegliches Schuldbewusstsein - selbst bei Straftaten.

 

Als Kollektivisten plappern sie gerne Sprüche, Slogans, Parolen und Motti anderer nach, was auf Außenstehende so wirkt, als wären diese Menschen "extrem dumm und naiv". Tatsächlich trifft dies oft zu, da das ständige Nachäffen und Nachplappern dazu führt, das die eigene kleine Welt ihnen zu reichen scheint  - und Wissen über Gegensätze, Alternativen und Zusammenhänge das eigene Selbst- und Weltbild nur stören könnte. Bestimmtes Wissen, insbesondere jenes, über das sie selbst nicht verfügen, wird daher abgelehnt, verhöhnt und verspottet und analytisch wie intuitiv blockiert, so dass sie gedanklich in ihrer eigenen "Scheinwelt" verweilen, in der sie nicht gestört werden wollen.

 

Auf der anderen Seite gibt es Wohlstands-Psychopathen, die sich selbst Sprüche, Slogans, Parolen, Motti und Regeln ausdenken, nicht selten auf Basis der - mit Dauer-Priming verstärkten - Rhetorik der sogenannten Umkehr durch - in Teilen geradewegs schizophren anmutende - Uminterpretation der Realität: Aus "gut" wird "böse", aus "böse" gut usw. George Orwell und und Aldous Huxley haben dies in Bezug auf die Nutzung in phantastischen totalitären Regimen in entsprechenden Werken "1984" und "Schöne neue Welt" ebenfalls beschrieben. Ähnlich irrwitzig mutet auch "Malleus maleficarum" bzw. "(Der) Hexenhammer" an, das Werk des deutschen Dominikaners, Theologen und Inquisitors Heinrich Kramer, der mit aberwitzigen Regeln, die er selbst erfand, die Hexenverfolgung legitimierte und wesentlich förderte. 

 

Verkümmerung intellektueller Fähigkeiten -
Phantastische Uminterpretation - Realitätsverlust und Realitätsverdrehung

Im Hinblick auf den Prozess der sogenannten "Wohlstands-Psychopathie" wurde eine deutliche Minderung der intellektuellen Fähigkeiten festgestellt, die nach einiger Zeit mit dem Störungsbild einhergehen. Mutmaßlich ursächlich ist der fehlende Denk-Bedarf in Bezug auf die üblichen alltäglichen Problemstellungen, die nicht wenigen dieser Menschen eher fremd sind,. so dass bestimmte Denkleistungen nicht abverlangt oder gar gefördert werden.

 

Die Fähigkeiten des Gehirns entwickeln sich zurück, was sich aus Sicht normaler Menschen letztendlich in einer "verquert" erscheinenden Logik äußert, die man nach entsprechender Testung (zum Beispiel im Rahmen der beruflichen psychologischen Eignungsdiagnostik - eben auch aus fachlicher Sicht - letztendlich ein in Teilen stark unlogisches Denken aufweist.

 

Auffällig ist ebenfalls, dass insbesondere solche Menschen nicht selten den Drang verspüren, ihre - von gesunden Menschen als "verrückt" bzw. "Verrücktheit" umschriebene Unlogik völlig ungeniert - ohne den Anschein etwaiger Schamgefühle - extrem selbstbewusst / selbstsicher öffentlich zur Schau zu stellen, wobei es den Anschein hat, als wollten die Betroffenen mit den - anderen Menschen ggf. aufgenötigten - öffentlich zur Schau gestellten Auswüchsen ihrer Störung geradewegs kokettieren, hausieren, "werben" und sich in den Vordergrund stellen wollen.

 

Nicht selten fällt so etwas bei einfach strukturierten Menschen auf einen ausgezeichneten Nährboden, wodurch es zu einer sogenannten (Wahn)-Symbiose kommen kann, bei der das Umfeld der Betroffenen selbst die irrwitzigsten, wahnhaftesten und "unlogischsten" Botschaften der Gestörten (natürlich auch unter dem Einfluss der "Autorität") ebenso nachplappern wie zum Beispiel die damaligen Wehrmachtsgeneräle als Profis vom Fach. Spätestens nach einer Audienz war es um sie geschehen, so dass sie unter dem besagten Einfluss nachfolgend plötzlich sämtlichen Irrsinn und Wahnsinn ihres "Führers"  (sogar mit "echter" Überzeugung) übernahmen - und die Floskeln und Phrasen des charismatischen Laien nachplapperten und an andere weitergaben.

 

Mangelndes aufrichtiges Feedback und Bestätigung durch ihr Umfeld lassen Wohlstands-Psychopathen auch selbst an die abstrusesten Thesen glauben. Deren Ansichten und Überzeugung wird dann von anderen übernommen, natürlich auch um im Zuge des Schwarmverhaltens und der Gruppendynamik ihresgleichen zu gefallen. Irgendwann manifestiert sich eine phantastische Traum- bzw. Scheinwelt, die mit der Realität nicht mehr viel gemein hat - und auf gesunde Menschen "völlig abgehoben", "weltfremd", "durchgeknallt" oder "abgedreht" wirkt. 

Heile Welt Naivitäts-Fehler

Der Heile Welt Naivitätsfehler (Wahrnehmungspsychologie) stellt eine Verzerrung der Realität mit selektiver Wahrnehmung dar. Von anderen Wahrnehmungsfehlern unterscheidet sich der Heile Welt Naivitätsfehler insbesondere dadurch, dass er im Schwerpunkt Menschen betrifft, die durch einen ganz bestimmten - zumeist sehr abgesicherten und sorgenfreien - Sozialisationsprozess bestimmte Denkmuster und Theorien entwickelt haben, die sich von der Wirklichkeit bzw. der Alltags-Realität anderer Menschen abspalten. 

 

So etwas wie "Existenzängste" kennen die Betroffenen nicht, die zumeist aus finanziell abgesicherten bzw. wirtschaftlich oder sozial besser gestellten Kreisen und Schichten zählen und aufgrund Ihrer eigenen subjektiven Erfahrung und ihrer daraus resultierenden selektiven Wahrnehmung und Weltbildannahme ein sehr naives einseitiges Weltbild entwickelt haben, das auf eigenen Erfahrungen und Erwartungen basiert, nicht aber der messbaren Realität entspricht. Kommen sie aus nicht finanziell abgesicherten Kreisen, fallen sie durch ihre Anspruchs- und Forderungshaltung beim - als selbstverständlich erachteten - Zugriff auf Sozialleistungen und staatliche Fördermittel auf.

 

Der Heile Welt Naivitätsfehler tritt ebenso bei Menschen aus ganz bestimmten (z.B. politischen, religiösen oder philosophischen) Denk- und Wirkungskreisen auf, die bei ihren Wahrnehmungs- und Denkprozessen intuitiv auf selektive Informationen zurückgreifen. Ihre Denkmuster blenden die Möglichkeit des Vorhandenseins einer anderen Logik komplett aus, wodurch Meinungen anders denkender Menschen keinen Wert mehr besitzen. Menschen, die dem Effekt unterlegen, gehen sogar so weit, dass ihr Streben dahin tendiert, der eigenen subjektiven Aufassung widersprechende, widersprüchlich erscheinende Ansichten anderer zu bekämpfen und etwaig wahrgenommene Realitäten, die bei ihnen dann zu kognitiven Dissonanzen führen, selbstwertdienlich umzuinterpretieren. Hier wirkt der Effekt der selbstwertdienlichen Verzerrung bzw. der Effekt der kognitiven Dissonanz-Reduktion. Dies kann auf andere Menschen mit einer normalen Wahrnehmung geradewegs "schizophren" anmuten.

 

Die Denkweise des früheren Hochadels ( insbesondere im 18. Jahrhundert) kann man dazu als Beispiel nennen. Als typisches Beispiel sei hier eine - mutmaßlich im übertragenen Sinne überlieferte - Aussage der absolutistischen französischen Königin Marie Antoinette (1755 - 1793) genannt. Als man ihr - der Überlieferung nach Jean-Jacques Rousseau entsprechend - mitteilte, dass das einfache Volk Hunger leide, soll sie gesagt haben: "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen (bzw. Stuten) essen." C.G. Jung, Psychoanalytiker und Zeitgenosse von Sigmund Freud meint zu derartigen Phänomenen: „Es ist eine Tatsache, die mir in meiner praktischen Arbeit immer wieder überwältigend entgegentritt, dass der Mensch nahezu unfähig ist, einen anderen Standpunkt als seinen eigenen zu begreifen und gelten zu lassen“

 

Wie andere Menschen, die dem Heile Welt Naivitätsfehler unterliegen, so hatte auch Marie Antoinette ihren ganz eigenen Sozialisationsprozess durchlaufen, den sie selbst kurz vor ihrer Hinrichtung nicht ablegen konnte. Ihre letzten Worte am 16.10.1793 zu ihrem Henker, dem sie aus Versehen auf den Fuß getreten war: "Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht." Menschen, die dem Heile Welt Naivitätsfehler unterliegen, haben einen regelrechten Hang zum naiven Glauben an ein "heiles Weltbild", das z.B. die Annahme einschließt, die meisten Menschen bzw. andere seien gut, ehrlich, harmlos etc. Dies führt dazu, dass negative Aspekte, Bedrohungen, Gefahren etc. zur Aufrechterhaltung der eigenen Realität bzw. des eigenen Selbstwertes einfach übersehen, uminterpretiert, klein gedacht, weggedacht oder sogar negiert werden und Menschen, die diesem Weltbild widersprechen, von ihnen bekämpft werden, um die eigene phantastische Traumwelt-Filterblase möglichst aufrechtzuerhalten. Es handelt sich folglich um eine künstliche Richtigstellung der subjektiven "Realität" - und damit um eine Verzerrung der Realität. (Detail-Infos)

Naiv-aggressive Persönlichkeitsstörung

Bei der naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung handelt es sich - wie der Name es bereits aussagt - über eine Mischung aus Naivität und Aggression. Bei den betroffenen Menschen handelt es sich um besonders "naive" narzisstische Persönlichkeiten, die zur Ablenkung von ihrer eigenen Selbstwertproblematik den zwanghaften Drang verspüren, von anderen anerkannt und geliebt zu werden, indem sie vermeintlich "Gutes" tun und ihre Verantwortung darin sehen, die "Welt" (bzw. ihr subjektives  Welt- Wahnbild) verbessern zu wollen, nicht selten verbunden mit einem (einseitig fokussiertem) Helfer-Syndrom mit einer "massiven externalen Fokussierung" auf alles Andersartige und Fremde, mit dem sie sich mehr identifizieren, als mit dem heimisch-vertrauten Umfeld, von dem sie sich abspalten und in einigen Fällen einen auf Selbsthass begründeten regelrechten Hass aufbauen, wobei sie diesen im Zuge der sogenannten "Umkehr" (Psychologisches Phänomen / siehe "Schizophrenie") auf alle Menschen, die sie hassen, projizieren.

 

Letztendlich sehen sich Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung als Vertreter eines ganz bestimmten Weltbildes, das alle gegenteiligen Meinungen verachtet, unterdrückt und bekämpft und dabei sämtliche Fakten ignoriert und ausblendet. Dies tuen sie selbst in beruflichen Positionen, in denen eigentlich das genaue Gegenteil gefordert ist - und es ist davon auszugehen, dass derartige Menschen sogar ihren Beruf mit dem Motiv wählen, die Welt entsprechend ihrem subjektiven Weltbild verändern zu können.


Um von den eigenen Problemen und letztendlich vom Hass auf sich selbst und das soziale Umfeld abzulenken, setzen sie ihren Fokus auf alles, was möglichst anders, fremd und weit weg ist (massive externale Fokussierung). In der selbst gewählten Rolle des vermeintlichen "Weltverbesserers" oder "Missionars" sind naiv-aggressive Persönlichkeiten bestrebt, Respekt und Anerkennung für ihr Streben oder Wirken zu erhalten, um die eigene Leere aufzufüllen. Indem sich sich für eine vermeintlich "gute" Sache einsetzen, fühlen sie sich selbst "gut" und erhaschen über diesen Umweg somit das Gefühl, das in der Kindheit und Jugend ggf. vermisst wurde. Aufgrund ihrer Erfolgserlebnisse können ihre fixen überwertigen Ideen nahezu wahnhaft entarten (Beispiel: Adolf Hitler). Andere Ansichten verstehen sie dann nicht und lassen sie nicht gelten. Auch fehlt ihnen oft jegliches Gefühl für Verhältnismäßigkeit. Menschen mit einer naiv-aggressiven Persönlichkeit schaffen sich ihre eigenen Moralvorstellungen und vertreten diese überzogen selbstbewusst nach außen. Dabei besteht der Hang bzw. Drang , die Lebensweise anderer Menschen, die sie in ihrem Wahngebilde nicht als echte "Menschen" erachten, zu dominieren.

Dem Anschein nach verfolgen viele Betroffene humanistische, altruistische oder religiöse Lebensziele. Tatsächlich geht es aber nicht um das "Gutsein", sondern um die Aufrechterhaltung und Überspielung eines Wunschbildes, das - wie bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung - übertrieben nach außen dargestellt wird. Hinter dem vermeintlichen Bestreben des "Gutseins" bzw. "Gutseinwollens" verbirgt sich eine egozentrische und teilweise psychopathische Grundhaltung sowie eine enorme Selbstwert-Problematik mit einem deutlichen Hang zur Selbsterhöhung, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung im sozialen bzw. gesellschaftlichen Kontext. Aufgrund der Wahrnehmung des übertriebenen "Gutseinwollens" werden Menschen mit einer naiven Persönlichkeitsstörung umgangssprachlich auch als sogenannte "Gutmenschen" bezeichnet. Doch der Begriff täuscht. Denn das vermeintlich "Gute", das naiv-aggressive Persönlichkeiten für die einen anstreben, kann bei den anderen oder im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu enormen Schäden führen, die sie - ähnlich wie Menschen mit einer masochistischen-selbstzerstörerischen Persönlichkeit billigend in Kauf nehmen (siehe Adolf Hitler).  (Detail-Infos)

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