Wissen: Realitätsverlust

Psychologisches Wissen zum Thema Realitätsverlust, Realitätsverzerrung, Realitätsverdrehung, Realitätsverdrängung und Realitätsleugnung

Psychologisches Wissen zum Thema Realitätsverlust, Realitätsverzerrung, Realitätsverdrehung, Realitätsverdrängung und Realitätsleugnung

Realität

Realität bezeichnet die Gesamtheit des Realen. Der Begriff stammt ab vom Lateinischen "realitas", was für "Wirklichkeit" steht. Das Gegenteil der Realität ist die Illusion. Realität ist folglich alles, das keine Illusion ist und - darüber hinaus - nicht von den Phantasien bzw. Wunschvorstellungen, Meinungen und Überzeugungen eines Einzelnen abhängt.

 

Realität basiert auf Vernunft und Verstand und setzt voraus, dass etwas in Wahrheit auch allgemein messbar genau so ist wie es erscheint. Mit subjektiven Meinungen, persönlichen Überzeugungen, persönlichem Glauben und Erwartungen hat Realität ebenso wenig zu tun wie mit den inneren Widersprüchen und den (ggf. als unangenehm empfundenen) Gefühlen und Konflikten, die sich aus der Konfrontation mit der Realität ergeben können. Derartige Gefühle, Widersprüche und Konflikte führen aber automatisch zur Verzerrung der Realität und ggf. zum völligen Realitätsverlust.

 

Verzerrung der Realität

Allein zur Vermeidung von Widersprüchen, unangenehm empfundenen Gefühlen und Konflikten wird die Realität oft verzerrt oder verfälscht. Ursächlich sind die menschlichen Denkprozesse, die wie Schutzmechanismen zum Selbstschutz wirken und die eigene Schein-Realität vorläufig bestätigen wie z.B. Kontrollillusion, Selbstwertdienliche Verzerrungen und der Effekt der kognitiven Dissonanz-Reduktion. Darüber hinaus sind viele weitere Effekte bekannt, die die Realität so verzerren, dass sich eine eigene Realität bildet, die sich ggf. (sogar mit erhöhter Wahrscheinlichkeit) selbst erfüllen (Selbsterfüllende Prophezeiung / Rosenthal Effekt, Selbstwirksamkeitserwartung).

 

Manchmal wird die Realität verzerrt oder verfälscht, ohne dass dies durch die wahrnehmenden Personen bemerkt wird bzw. es den wahrnehmenden Personen bewusst ist. Es kommt dann zu Täuschungen. Ursächlich sind in der Regel Wahrnehmungsfehler und Wahrnehmungsstörungen. Manipulationen und gesellschaftliche Manipulationen können ebenso dazu führen, dass die Realität verzerrt wird und eine andere "Wahrheit" entsteht (bzw. erzeugt wird) als in der Realität messbar vorhanden ist.

 

Verdrängung und / oder Leugnung der Realität

Die Realität möglichst zu verdrängen gehört zu den Grundlagen des Menschseins und der Menschheit an sich. Die Realität ins Positive zu verzerren oder ganz zu verdrängen, ist ein probates Mittel zur (zeitlich begrenzten) Aufrechterhaltung oder Steigerung der Lebensqualität. Allein die Negierung bestimmter Hintergrundinformationen oder (möglicher) unangenehmer Folgen (Konsequenzen) aus eigenem Tun und Handeln kann dazu beitragen, die eigene Lebensqualität zu verbessern, nicht aber die der anderen. Die Realität zu beschönigen oder unangenehme Realitäten zu negieren, zählt folglich zu den Grundsätzen menschlichen Denkens und Handelns. Die Verdrängung der - als unangenehm empfundenen - Realität steht im Kontext zur Realitätsleugnung, die aber auch strategisch (z.B. über gezielte rhetorische Stilmittel wie z.B. die Umkehr) erfolgen kann. Dies soll aber ein anderes Kapitel sein. Infos zum Thema Leugnung / Verleugnung hier

 

Verlust der Realität / Realitätsverlust

Unter bestimmten Umständen können Menschen ihren Blick für die Realität völlig verlieren. Man spricht dann von einem Realitätsverlust. Dieser Verlust der Realität kann die Wahrnehmung, die geistige Haltung und das Denken umfassen und zu einem realitätsfremden bzw. realitätsfernen Handeln führen, das sich zumeist kontraproduktiv auswirkt. Manchmal kann realitätsfernes Denken und Handeln aber auch kreative Prozesse begünstigen, die dann zu einer völlig neuen eigenen Realität führen, die ggf. positiv ist. In letzterem Fall kann sich diese Phantasie-Realität aber ggf. zu Ungunsten des eigenen Umfeldes bzw. der anderen Beteiligten auswirken, zumindest aber - aus der Perspektive der anderen heraus - sehr befremdlich anmuten.  

 

Realitätsverlust beschreibt - der Definition nach - einen geistigen Zustand, bei dem eine Person oder eine Personengruppe nicht mehr in der Lage ist, die tatsächlich vorhandene und messbare Situation zu sehen bzw. zu erkennen und zu begreifen. Realitätsverlust umschließt auch die Wahrnehmung tatsächlich vorhandener Situationen. Man unterscheidet zwischen individuellem Realitätsverlust (Individualpsychologie und Psychiatrie) und kollektivem Realitätsverlust (Sozialpsychologie, Psychologie der Masse).

 

Differenzierung: Individueller und kollektiver Realitätsverlust

Individueller Realitätsverlust bezieht sich auf den Verlust des Realitätsbezuges bei Individuen (einzelne Persönlichkeiten). Kollektiver Realitätsverlust bezieht sich auf den Verlust des Realitätsbezuges von Kollektiven (Gruppen, Organisationen, Staat, Gesellschaft).

 

Individueller Realitätsverlust 

Individueller Realitätsverlust kann unterschiedliche Ursachen haben. Diese können in individuellen Wahrnehmungs- und Denkprozessen begründet sein, ebenso aber auch auf psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie) und schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen basieren. Individueller Realitätsverlust kann ebenso auf Beeinflussungen von außen bzw. auf Umwelt-Einflüssen begründet sein (bestimmte Form der Sozialisation, gesellschaftliche Manipulation, symbiotischer Wahn bzw. Übernahme wahnhafter Gedanken von anderen, einseitige Information durch Medien, Persuasion, Täuschung, Nudging, Gehirnwäsche-Techniken).

 

Individueller Realitätsverlust aufgrund falscher Informationen

Die einseitige Einholung von Informationen bzw. von vermeintlichen Wissens kann auch eine Ursache für Realitätsverlust sein (siehe "Wahrnehmungsfehler aufgrund Abrufbarkeit von Medieninformationen"). Einseitige Bildung und falsches Wissen (siehe "Wissen und Bildung") können - wie auch das Negieren und Schönfärben von Informationen und Wissen - ebenfalls zu Verzerrungen der Realität führen. So konnte z.B. festgestellt werden, dass der historisch bekannte Realitätsverlust von Führer-Persönlichkeiten, die man im historischen Kontext zu den sogenannten Führungs-Eliten zählt, eben nicht nur auf Störungen von Persönlichkeit und Psyche zurückzuführen sind, sondern auf falsche oder einseitige Informationen und deren Wahrnehmung.

 

Seit der griechischen Antike galt der Überbringer unangenehmer Botschaften (Informationen, unangehme Wahrheiten) wissentlich als ein feindgleiches "Übel", das aufgrund der - als unangehm empfundenen - Inhalte der Botschaft entweder degradiert, geächtet oder getötet wurde. Kein Herrscher konnte und wollte unangenehme Wahrheiten, die der eigenen Ideologie und den eigenen Zielen widersprachen, wahr haben und erdulden müssen. Boten, die Botschaften jedoch in Richtung der Ideologien und Ziele der herrschenden Elite verfälschten oder umdeuteten wurden hingegen belohnt.

 

Schon immer galten unangenehme ehrliche und wahrheitsgemäße Informationen, die von den Empfängern selbst als Feedback zu ihrer Person, ihrer Rolle und ihren ideologischen Zielen gewertet wurden als eine gefährliche Angelegenheit, wenn gleich dies von den Betroffenen selbst stets öffentlich anders dargestellt wurde und wird. Daher weiß man aus der psychologischen Forschung, dass aufrichtiges Feedback eher selten ist. Einseitige Informationen, schön gefärbte Informationen oder bewusste Falschinformationen waren folglich schon immer die Ursache für den Realitätsverlust von Herrschenden mit der Folge, dass ein solcher Realitätsverlust zumeist in die Niederlage (z.B. Varus) oder den Ungang (z.B. Hitler) führte.

 

Nicht selten haben die vom individuellen Realitätsverlust betroffenen Führer so ziemlich alles dafür getan, dass die eigene gewünschte Realität sich zu einer kollektiven Realität etabliert. Dazu erfolgte entsprechende Propaganda und Persuasion. Dabei haben die Herrschenden stets auf den Effekt des sozialen Einflusses sowie den Effekt der pluralistischen Ignoranz gesetzt, wobei insbesondere mit Angst bzw. Ängsten gespielt - und auf Hemmungen gesetzt wurde. Was heute bereits mit Nudging bzw. mit Nudgets erreicht wird, auf das jede moderne Führungselite, die sich von der Demokratie abkoppelt, setzt, das erledigten früher klare Gebote und Verbote. Je mehr derartige Gebote oder Verbote, alternativ Nudgets von den realen Logik abweichen, desto höher der kollektive Realitätsverlust, der daraus resultiert. Weitere Infos unter "kollektiver Realitätsverlust".

 

Realitätsverlust - Wahrnehmung & Sozialer Einfluss

Sozialer Einfluss spielt bei der Einschätzung und Bewertung der Realität bekannterweise eine sehr bedeutende Rolle. Dies ist nichts Neues. Auch in einem neueren Experiment wurden den Probanden unter Vorgabe des vermeintlich zu Sehenden (Sozialer Einfluss / Einfluss von Autoritäten) Bilder gezeigt, die sie nachfolgend beschreiben, bei der die Deutung von außen übernommen wurde. Gezeigt wurden (bzw. zu sehen waren) eigentlich völlig unmissverständliche - sogar etwas übertrieben wirkende - Bilder & Szenen von (mutmaßlich hoch aggressiven = Deutung/keine Beschreibung) vom Aussehen her jungen, kräftigen grölenden Männern, die unter anderem unter deutlich sichtbarer Anwendung von Gewalt eine Grenze stürmten und sich mit ihrem Verhalten "kriminell" verhielten. Doch nicht alle sahen das, was zu sehen war.

Ein nicht Geringer Großteil der Probanden sprach nachfolgend von "armen", "hungernden", "schutzbedürftigen" Menschen auf der "Flucht" vor "Krieg", "Hunger", "Elend" und Vertreibung und "erkannte" in den Bildern & Szenen statt kräftigen Männern, die so wirken, als würden sie nichts Gutes im Schilde führen und diese natürliche und "logische" menschliche Einschätzung durch ihr gewaltsames Verhalten untermauern aus ihrer Wahrnehmung bzw. Interpretation (hier nicht zu differenzieren) "Kinder, Frauen und Familien", denen von den Angegriffenen und Verletzten Leid angetan wird, was erst einmal etwas an das Stockholm-Syndrom erinnert, damit aber in keiner Verbindung steht.

Neben der sozialpsychologischen Bestätigung der Macht des Sozialen Einflusses und der Wirkung unterschiedlicher Formen
(Informativer bzw. informationaler Einfluss, normativer sozialer Einfluss, Einfluss durch Autoritäten, Einfluss durch vermeintliche Autoritäten) ist es interessant, dass bei der Kontrollgruppe beobachtet werden konnte, dass es auch ohne Sozialen Einfluss  von innen heraus zu Trugwahrnehmungen und trügerischen Interpretationen bzw. zu Realitätsverzerrungen (inklusive Realitätsverdrehung, Realitätsverdrängung und Realitätsleugnung) kam, was - neben der sopzialpsychologisch ebenso relevanten Beeinflussung durch Vorinformationen (siehe Vorurteile und Vorausurteile) wiederum auch Hinweise auf ein mögliches individualpsychologisches Phänomen in Bezug auf Wahrnehmung (Wahrnehmungsfehler, Wahrnehmungsverzerrungen und Trugwahrnehmungen) oder Persönlichkeitsstruktur und persönliche wir psychische Konstitution gibt. Persönlichkeitsstörungen und Psyche könnten folglich ebenso eine Rolle spielen, was separat behandelt wird: 

 

Individueller Realitätsverlust aufgrund psychischer Störungen

Mit Realitätsverlust bei Neurosen und Psychosen hat sich bereits Sigmund Freud auseinandergesetzt. Die möglichen Ursachen für Realitätsverlust sind vielfältig. Sie reichen von intellektuellen Defiziten bis hin zu traumatisierenden Erlebnissen, die einen Schock bzw. ein Trauma auslösen. Drogenmissbrauch kann ebenso ursächlich sein wie bestimmte Stoffwechselstörungen und psychische Erkrankungen z.B. eine Schizophrenie oder ein Wahn. "Psychose" bezeichnet den Oberbegriff für psychische Erkrankungen, die mit einem Realitätsverlust einhergehen.

 

Realitätsverlust aufgrund Schizophrenie

Die Schizophrenie gehört zu den schwersten psychischen Störungen, die mit einem Verlust der Realität sowie mit Wahnideen und Denkstörungen einhergehen. Die Krankheit tritt in Phasen auf, von denen einige Phasen absolut unauffällig und beschwerdefrei sein können. Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine häufige und schwere Form der psychotischen Erkrankung. In der wörtlichen Übersetzung bedeutet Schizophrenie "Spaltungsirresein", was häufig sowohl zu zu Missverständnissen als auch zu einer falschen Verwendung des Begriffs in der Alltagssprache führt. Schizophrenie bezieht sich nämlich nicht etwa auf eine "gespaltene Persönlichkeit" bzw. "multiple Persönlichkeit", sondern auf Realitätsverlust. Trotzdem hält sich die Vorstellung.

 

Schizophrenie tritt meistens im frühen Erwachsenenalter auf. Einige Menschen erkranken lediglich einmal, andere chronisch. Ursächlich ist das Zusammenwirken unterschiedlicher bzw. genetischer, biologischer, psychischer und weiterer Faktoren. Fakt ist, dass Kinder, in deren Familien bereits andere Verwandte an Schizophrenie erkrankt waren, deutlich häufiger selbst an dieser psychotischen Erkrankung leiden. Störungen der Gehirnentwicklung durch Komplikationen während oder nach der Geburt, erhöhen das Erkrankungs-Risiko ebenso wie Drogen (z.B. Cannabis und Alkohol). Auch belastende Lebensereignisse (z.B. Verlust eines Angehörigen, Verlust des Arbeitsplatzes, Spannungen am Arbeitsplatz, Konflikte in der Familie, Lärm, Reizüberflutung und andere Stressfaktoren) können bei einer vorhandenen genetischen oder biologischen Anfälligkeit dazu führen, dass sich eine schizophrene Erkrankung entwickelt. Neuere Erkenntnisse aus der Neurobiologie erkennen und nennen eine Infektion mit dem Gehirnparasiten Toxoplasma gondii als Auslöser für Schizophrenie.

 

In einer akuten Krankheitsphase nehmen die Betroffenen die Realität verändert wahr. Es kann zu Sinnestäuschungen und unlogischem Denken kommen, manchmal aber auch zur Überzeugung, fremdbestimmt zu sein, alternativ zum Gegenteil.

Menschen mit einer Schizophrenie können ihre Krankheit selbst nicht erkennen, weshalb sie sich selten Hilfe suchen und sich ebenso selten dazu überreden lassen, einen Facharzt für Psychiatrie zu konsultieren. Spezielle Medikamente in Form sogenannter Neuroleptika, welche die Übertragung von Informationen durch Botenstoffe im Gehirn beeinflussen, könnten jedoch helfen. Schließlich muss die Gehirnchemie, die für die richtigen Denkprozesse verantwortlich ist, wieder eingestellt werden. Die Behandlung mit Psychopharmaka wird in der Regel durch eine Psychotherapie ergänzt, in der es u.a. darum geht, das Krankheitsverständnis und die Krankheitsakzeptanz zu fördern, die sozialen Kompetenzen zu stärken sowie das Rückfallrisiko zu senken. Ebenso müssen die Angehörigen, die automatisch mit betroffen sind, lernen, die Erkrankung besser zu verstehen, richtig einzuschätzen und den Erkrankten bei seiner Therapie zu unterstützen.

 

Realitätsverlust bei Pseudologie

Der Begriff Pseudologie stammt vom Altgriechischen "pseudos" = "falsch" und -logie. "Pseudologie" wird auch als "Mythomanie" bezeichnet: Die Begriffe beschreiben das krankhafte Verlangen, zu lügen. Die Störung zählt zu den artifiziellen Störungen. Motiv ist zumeist das Bedürfnis nach Geltung und Anerkennung. Eine besondere Form der "Pseudologia phantastica" bzw. des pathologischen Lügens ist das Münchhausen-Syndrom, bei dem der Patient körperliche Beschwerden erfindet. Pseudologen lügen derart realistisch, dass die Lüge für sie zur neuen Realität wird.

 

Realitätsverlust bei Logik-Problemen
Fehler und Störungen im logischen Denken können zu Realitätsverzerrungen und Realitätsverlust führen, sowohl individuell als auch im Kollektiv. Detail-Informationen unter "Logik - Logisches Denken - Logischer Fehler"

 

Weitere Ursachen für individuellen Realitätsverlust 

Auch bestimmte Extremsituationen (z.B. Flüssigkeitsmangel, extremer Hunger, extreme Hitze, extreme Kälte etc.) können einen Verlust der Realität herbeiführen. Manchmal ist es aber auch einfach nur Überarbeitung und entsprechender Stress, alternativ die starke Konzentration und Fokussierung auf ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Arbeit, wobei alles andere um einen herum, völlig ausgeblendet wird. Letztes ist z.B. typisch für den zeitlichen Realitätsverlust. Realitätsverlust kann auch auf Wahrnehmungsfehler und sozialisierte Denkmuster zurückgeführt werden.

Der Heile Welt Naivitäts-Fehler sei dafür als ein Beispiel von vielen genannt. Derartige Wahrnehmungsfehler führen - obwohl sie im Rahmen unserer regulären Wahrnehmung üblicherweise auftreten - zu starken Verzerrungen der Realität. Wenn sie massiv gebündelt auftreten, bestimmte Wahrnehmungsprozesse nicht hinterfragt werden und sich derartige Wahrnehmungsprozesse zu regelrechten Denkmustern gestalten, kann dies ebenfalls zu einer eigenen neuen Realität führen, die mit der messbaren Realität jedoch in keiner realen Verbindung steht.

 

So unterliegen bestimmte Menschen aufgrund ihrer Persönlichkeitsdisposition eben häufiger ganz bestimmten bestimmten Wahrnehmungsfehlern als andere. Das bezieht sich insbesondere auf Persönlichkeiten, die von ihrer Menschenkenntnis und ihrer Analysefähigkeit besonders überzeugt sind (z.B. wichtige Entscheider), insbesondere dann, wenn sie bestrebt sind, bei der Beurteilung von Menschen implizite Persönlichkeitstheorien zu verfolgen - ebenso wenn sie bestrebt sind, bei der Beurteilung von Sachverhalten auf bereits gelerntes (verinnerlichtes) Fachwissen zu setzen und im Umkehrschluss weniger bemüht sind, unvoreingenommen an Sachverhalte heranzugehen, um dabei möglichst Neues und Unerwartetes zu entdecken.

 

Realitätsverlust durch bestimmte Persönlichkeitsstörungen
Realitätsverlust kann auch bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen vorkommen. Als Beispiele sei hier die Naiv-aggressive PS, die  Wohlstands-Psychopathie und Dekadenz bzw. die Dekadente Persönlichkeitsstörung genannt. Als Beispiel sei hier eine angebliche (und ggf. unterstellte) Aussage der absolutistischen französischen Königin Marie Antoinette (1755 - 1793) genannt. Als man ihr - der Überlieferung nach Jean-Jacques Rousseau entsprechend - mitteilte, dass das einfache Volk Hunger leide, soll sie gesagt haben: "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen (bzw. Stuten) essen." So einfach stellen sich Menschen, die wie hier z.B. aufgrund Dekadenz und dadurch bedingter selektiver Wahrnehmung die Lösung in ihrer eigenen Logik vor. Als Beispiel aus der Neuzeit sagte beispielsweise eine SPD-Politikerin mitten im Landtagswahlkampf in Brandenburg mit voller Überzeugung vor laufender Kamera im ZDF "Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss“ (siehe Artikel dazu). Sie fragt tatsächlich in die Kamera: "Was haben die denn für Sorgen und Nöte?" und stellt damit ihren eigenen Job und ihre Aufgabe komplett in Frage, ohne dies selbst überhaupt selbst nachvollziehen zu können. Aufgrund ihrer besonderen Disposition, Wahrnehmung und Denkstruktur liegen bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen häufig deutliche Verzerrungen der Realität bis hin zum Realitätsverlust im Hinblick auf bestimmte logische Zusammenhänge und das Freund-Feind-Bild vor.

 

Realitätsverlust aufgrund Störungen durch biologische Erregerstoffe

Theoretisch könnte individueller Realitätsverlust, der auf kognitiven Prozessen basiert, auch auf der Wirkung bestimmter biologischer Erregerstoffe (Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze), die das Gehirn manipulieren, basieren. Als Erreger, die sich auf das Gehirn auswirken, sind u.a. das Cytomegalie- und Herpesvirus sowie Kryptokokken, Toxoplasmen, Viren (z.B. Frühsommer-Meningo-Enzephalitits = FSME) und Bakterien (z.B. Lyme-Borreliose) bekannt. Ebenso bekannt sind bestimmte Gene (z.B. "egt"), die Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen steuern, Parasiten, die bei den Neurotransmittern ansetzen (z.B. Kratzwürmer) und Erreger, die das Immunsystem austricksen, wodurch das zentrale Nervensystem mit falschen Informationen versorgt wird. Aufgrund der folgenden Störung des Denkens kommt es zu falschen Wahrnehmungen und Kognitionen.

 

So liefern sich im Tierexperiment z.B. bestimmte Tiere (Flohkrebse und Ratten) aufgrund der - durch den Erregerstoff entstandenen - Störung ihren natürlichen Fressfeinden (hier: Vögel und Katzen) aus. In Bezug auf den Menschen könnte man folglich von einer masochistischen (selbstzerstörerischen) Persönlichkeitsstörung sprechen, die im Rahmen der damit verbundenen Realitätsverzerrung dazu führt, dass Menschen ihre Feinde als Freunde begreifen, sich ihnen ausliefern oder diese sogar bewusst suchen.

 

Beispiele für individuellen Realitätsverlust im Alltag

Nachfolgend einige Beispiele für Realitätsverlust, der auf individuell personengebunden Kognitions-, Anpassungs-, Verdrängungs-, Störungs- oder Krankheitsmechanismus zurückzuführen ist:

 

Es kann folglich sein, dass eine Person eine bereits nicht mehr funktionierende oder nicht mehr vorhandene Partnerschaft für sich weiterlebt, selbst dann, wenn das Gegenteil objektiv wahrnehmbar und messbar ist. Ebenso kann es sein, dass eine Person sich immer wieder erneut mit einer bestimmten Bewerbungs-Art und -Weise bei bestimmten Unternehmen bewirbt, obwohl genau jene Unternehmen nachweislich ganz andere Bewerber wünschen und die Art und Weise der Bewerbung an sich nicht zielführend ist. Selbst dann, wenn mehrere erfahrene Berater dies immer wieder betonen und auch die Arbeitgeber ihre Entscheidungen immer wieder kundtun, erfolgt das immer wiederkehrende gleiche Verhalten des Bewerbers, der die Realität negiert und daher sein Verhalten nicht ändert bzw. optimiert (z.B. neue, bessere Strategie, Optimierung der Bewerbungsunterlagen, Vorstellungs-Coaching).

 

Auch kann es sein, dass eine Person ihre finanzielle Situation nicht wahrhaben will, obgleich diese messbar ist: Obwohl kein Geld auf dem Konto ist oder nichts mehr nachkommt, geht die besagte Person immer noch dem gleichen Kauf- und Konsumverhalten nach oder steigert dieses sogar.

 

Eine besondere Form des Realitätsverlustes ist der zeitliche Realitätsverlust. Hier fehlt das Bewusstsein für die Zeit. Das Leben erfolgt nur im Augenblick.

 

Oft kommt es zu einem Wahn und zur sogenannten Umkehr: Gläubiger, die sich bei o.g. Schuldner einstellen, werden als Feinde gesehen, Forderungen als unberechtigt bzw. nicht real existent und sogar als "unverschämt" erachtet. Das Schuldverhältnis wird einfach herumgedreht. Das gleiche Umkehrverhalten kann sich auch bei dem besagten Bewerber- und Beziehungsbeispiel einstellen, aber auch bei zeitlichem Realitätsverlust erfolgen: Der Mensch, der das Gefühl für die Zeit verliert, wundert sich, warum andere so schnell sind. Dies wird dann z.B. als "überpünktlich", "hektisch", "stressig" und ggf. "nötigend" empfunden. Insofern wird dem Menschen mit intaktem Zeitgefühl dann kein vorhandenes Zeitgefühl zugeschrieben. 

 

Menschen, die an Realitätsverlust leiden, finden für ihre Wahrnehmung und ihr Verhalten die abstrusesten Erklärungen. So kann eine Person, die aufgrund überhöhten Schokoladen- bzw. Zucker-Konsums enorm zunimmt, vehement betonen, sie habe "schwere Knochen" oder es liege an der falschen "Schokoladen-Marke". Zumeist wird aber immer anderen die Schuld zugewiesen - und das mit den abstrusesten Erklärungen.

 

Kollektiver Realitätsverlust

Kollektiver Realitätsverlust kann in Kollektiven auftreten. Zu diesen Kollektiven zählen Gruppen bzw. Organisationen jeder Art. Dazu können bestimmte soziale Schichten gehören (z.B. die herrschende Führungs-Elite, bestimmte Gesellschaftsgruppen), alternativ die breite Masse einer Gesellschaft bzw. eines Staates.

 

Ursachen für kollektiven Realitätsverlust

Während individueller Realitätsverlust auf einen individuell personengebundenen Kognitions-, Anpassungs-, Verdrängungs-, Störungs- oder Krankheitsmechanismus zurückzuführen ist, lässt sich kollektiver Realitätsverlust in der Regel auf den Effekt des sozialen Einflusses sowie den Effekt der pluralistischen Ignoranz inklusive Zuschauer-Effekt zurückführen.

 

Alternativ und ergänzend kann kollektiver Realitätsverlust auch auf Wahrnehmungsfehler und Wahrnehmungsverzerrungen durch gezielte oder allgemeine Beeinflussungsmaßnahmen zurückgeführt werden (massive Propaganda, massive persuasive Kommunikation, Nudging / Nudges und andere Formen der Beeinflussung / Manipulation, Täuschung und Gehirnwäsche wie diese in den Propaganda-Apparaten totalitärer bzw. totalitaristischer Regime und anderer ideologischer Systeme und Organisationen der Fall sein kann.

 

Eine weitere Ursache für kollektiven Realitätsverlust kann der symbiotische Wahn sein, der sich vom gestörten Indidividuum auf das Umfeld überträgt. Persönlichkeitsstörungen übertragen sich zwar nicht als solche - dennoch gibt es auch hier eine Art Störungs-Symbiose in Bezug auf das Umfeld bzw. das Kollektiv. Dies bezieht sich insbesondere auf solche Persönlichkeitsstörungen, die in einer Gesellschaft jeweils verstärkt auftreten oder sogar vorherrschen.

 

Auf die heutige Zeit bezogen, sind dies Persönlichkeitsstörungen, die in der westlichen Zivilisationsgesellschaft derart stark zugenommen haben, dass diese mittlerweile bereits als "natürlicher" Teil der Gesellschaft toleriert und akzeptiert werden. Einige Störungen (wie z.B. der Narzissmus) werden von gesellschaftlichen Eliten mittlerweile sogar für "gesellschaftsfähig" erklärt, wodurch sie einen gesellschaftskonformen Charakter bekommen.

 

Der Prozess der Zunahme und Ausbreitung gefährlicher Persönlichkeitsstörungen erklärt zwar noch keinen kollektiven Realitätsverlust, ist aber ein Indiz dafür, dass in bestimmten Gesellschaftskreisen vermehrt Störungsbilder auftreten, die im Zusammenspiel von Persönlichkeit, Kognition und Wahrnehmung eine eigene kollektive Realität formen, die sich von der Alltags-Realität anderer deutlich abgrenzt und abhebt.

 

Die Inkongruenz der unterschiedlichen Wahrnehmungen und damit Realitäten führen gemäß psychologischen Erkenntnissen zu Konflikten. Konflikte, die auf derart abweichenden Wahrnehmungen basieren, können nur schwer bis gar nicht adäquat kommuniziert werden, stauen sich an und führen gemäß historischen, sozialwissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Erkenntnissen nachfolgend zu Bürgerkriegen oder Revolutionen.   

 

Theoretisch könnte kollektiver Realitätsverlust, der auf kognitiven Prozessen basiert, auch auch eine Epidemie zurückzuführen sein z.B. wenn bestimmte biologische Erregerstoffe (Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze), die das Gehirn manipulieren, sich nicht nur auf einzelne Personen, sondern auf eine Gruppe von Menschen auswirken. Während solche Erreger grundsätzlich bekannt sind, ist zur Zeit jedoch noch keine Epidemie durch solche Erreger bekannt.

 

Als Erreger, die sich auf das Gehirn auswirken, sind u.a. das Cytomegalie- und Herpesvirus sowie Kryptokokken, Toxoplasmen, Viren (z.B. Frühsommer-Meningo-Enzephalitits = FSME) und Bakterien (z.B. Lyme-Borreliose) bekannt. Ebenso bekannt sind bestimmte Gene (z.B. "egt"), die Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen steuern, Parasiten, die bei den Neurotransmittern ansetzen (z.B. Kratzwürmer) und Erreger, die das Immunsystem austricksen, wodurch das zentrale Nervensystem mit falschen Informationen versorgt wird.

 

Während die Auswirkungen derartiger Erreger auf das Nervensystem und damit auf das Gehirn bereits untersucht werden, liegen in Bezug auf eine epidemiologische Ausbreitung derartiger - das Gehirn manipulierender - Erreger zur Zeit jedoch noch keine Erkenntnisse vor. Theoretisch besteht jedoch die Option des Einsatzes biologischer Kampfstoffe, die u.a. z.B. durch Aerosole übertragbar sind. Ebenso könnten einige Erreger aber auch durch Tröpfcheninfektion oder sogar durch Impfungen übertragen werden. Nur so könnte nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft eine regelrechte Epidemie erzeugt werden, die über besagte Erregerstoffe, die das Gehirn manipulieren, einen kollektiven Realitätsverlust herleiten. Auch wenn so etwas nach dem Stand der Technik keineswegs ausgeschlossen werden kann, so erscheinen die zuvor erwähnten Ursachen jedoch zumindest nahe liegender.  

 

Erzeugung von Realitätsverlust über systemische Sprach-Programme

Auch die "modernen" sprachpolitischen Maßnahmen in der Neuzeit haben das Ziel, über die Kommunikations- und Ausdrucksmöglichkeiten der Individuen die Gedankenfreiheit und damit die persönliche Identität, den Ausdruck der persönlichen Meinung und letztlich den freien Willen einzuschränken, in gewünschte Denk-Bahnen zu lenken und effizient zu steuern.

 

System-Neusprech bezeichnet die - auf der Idee Orwells - aber eben auch auf den Grundlagen der Psychotherapie basierende, aber davon jeweils unabhängige - manipulative Umgestaltung der Sprache zum Zwecke a) sogenannter selbstwertdienlicher Verzerrungen im Rahmen des Wirkungsprinzips der kognitiven Dissonanz-Reduktion (Psychologie) und / oder im Bereich der persuasiven Kommunikation zum Zwecke b) des manipulativen Framings im Sinne der sogenannten "Political Correctness" und der angestrebten sogenannten "Neuen Weltordung" fanatischer Globalisten und Sozialisten und deren Anhänger (Siehe: Kriechender Kommunismus / Sozialismus & Globalismus, Augsburger Allgemeine vom 09.05.2012).

 

Ebenso findet das System-Neusprech im politisch-medialen Bereich psycho-rhetorische Anwendung zum Zwecke des Gaslightings, das wiederum auf dem Konzept bzw. der Psycho-Rhetorik-Strategie der sogenannten "Umkehr" basiert. Während es beim angewandten Gaslighting speziell um die gezielte psychische Zermürbung der Rezipienten geht, hilft die Umkehr - ähnlich wie der reguläre Anker-Effekt - das Denken in derart abstruse Bahnen zu lenken, dass die Täter ihre Taten offen erklären können, diese Realität aufgrund des Ankerns durch 1:1-Verdrehung der Realität aber überhört wird. 

 

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei der bekannten "Vater & Sohn"-Unfall-Geschichte bei der mit den Worten "Intelligenz" und "Rätsel" manipulativ geankert wird. Obgleich die Lösung des vermeintlichen "Rätsels" bzw. des angeblichen "Kriminalfalls" jedes Kleinkind weiß und sofort ausspricht, erzeugt der Anker bei normal bis sehr intelligenten Menschen eine Denkblockade - konkret eine Umstellung der Synapsen, so dass sie nicht mehr in der Lage sind, die einfache Antwort auch nur im Traum für möglich zu halten bzw. als real anzuerkennen.

 

Durch Sprachplanung und -uminterpretation wird mit Hilfe des System-Neusprechs die sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten gezielt beschränkt, das Denken vom Negativen und Unerwünschten ins erwünschte Positive gelenkt (Prinzip der Rosaroten Brille) und die Flexibilität und Freiheit des Denkens aufgehoben und gegen eine systemische Sichtweise und Meinung des Kollektivs (siehe Sozialismus) ersetzt. Die Ideologie des Staates bzw. bestimmter Personenkreise, die sich für elitär erachten, soll im Unterbewusstsein der Menschen verankert - und andere ("negative", "ablehnende" bzw. "abtrünnige" Meinungen dadurch verhindert bzw. geächtet werden. Kollektivistisch orientierte Persönlichkeiten sind für die besagte Strategie besonders empfänglich.

 

Durch das System-Neusprech wird eine Art Verdummung des Individuums und des Kollektivs und ein gewisser Realitätsverlust erzeugt, das durch Informationen, welche die Regierung und ihr Handeln stets bestätigen, zu einer informellen Einheits-Meinung im Sinne des jeweiligen Regimes führen - und Abtrünnige, Andersdenkende und Kritiker als "Idioten", "Untermenschen", "Phantasten" und sogenannte "Verschwörungstheoretiker" (Neusprech-Kampfbegriff) diskreditiert, die - von der gelenkten öffentlichen Einheits-Wahrnehmung ausgehend - vermeintliche sogenannte "Fake-News" verbreiten, obgleich doch in Wirklichkeit das System Neusprech selbst eigentlich über die gezielte informative Kommunikationsverzerrung der systemischen Desinformation und Irreführung dient.

 

Die Inkongruenz von Nachrichten fällt mit dem Gewöhnungsprozess irgendwann nicht mehr auf, da sich die Wahrnehmung und das Denken des Individuums über den sozialen Einfluss dem Wahrnehmungs- und Denk-"Konzept" der (dummen) Masse anpasst und schließlich fügt. Irgendwann glaubt man dann selbst daran, dass selbst ein Mord in Wirklichkeit zum Beispiel ein "lustiger Spaß" im Sinne einer "gerechten Sache" sei und Mörder sogar Vorbilder "sind", die das Land "bereichern" (System-Neusprech).

 

Selbst die vermeintlich "klügsten" Menschen werden sich irgendwann dem Denken der Masse bzw. des Kollektivs fügen, um nicht als "verrückt" zu gelten, was viele irgendwann von sich selbst meinen, wenn sie täglich etwas anderes von ihrer Umwelt vermittelt und geprimt bekommen als sie selbst in der Realität tatsächlich wahrnehmen, was für Menschen auf Dauer unerträglich ist, weil es einem der wichtigsten menschlichen Grundmotive widerspricht: Dem Grundmotiv der Korrektheit. Insgesamt betrachtet, geht es bei der Strategie darum, über die Konzepte der a) Realitätsleugnung und b) Realitätsverdrehung einen c) Realitätsverlust zu erzeugen, auf dessen Grundlage man dann alle möglichen Maßnahmen durchführen kann, die die Rezipienten andernfalls sonst niemals tolerieren würden. Dadurch können selbst die abstrusesten und / oder bösartigsten Maßnahmen bis hin zum Massenmord (siehe 3. Reich) umgesetzt werden, welche die Rezipienten dann nicht nur tolerieren, sondern sogar akzeptieren. Weitere Infos dazu bei ib Kommunikation.

Psychologisches Wissen zum Thema Realitätsverlust, Realitätsverzerrung, Realitätsverdrehung, Realitätsverdrängung und Realitätsleugnung

Realitätsverlust in Politik und Staatsführung

Bekannte Beispiele für Realitätsverlust stellen unter anderem Adolf Hitler und Joseph Goebbels dar, die selbst in den letzten Kriegswochen des 2. Weltkrieges noch Endsieg-Parolen herausgaben. Hitler war bis fast zuletzt davon überzeugt, dass ihm eine bestimmte Heeresgruppe als eine Art Wunder-Armee den siegreichen Entsatz bringen würde, obgleich alle Daten und Fakten das Gegenteil aussagten. Wer an Realitätsverlust leidet, will reale Daten und Fakten jedoch nicht wahrhaben. Er verdrängt sie, deutet sie um, färbt sie schön. Er verstärkt seine Durchhalte-Parolen noch - und niemand kann ihn davon abbringen.

 

Obwohl alle Daten sehr unmissverständlich den Zusammenbruch darstellten, war man immer noch der Überzeugung, das Ruder noch herumreißen zu können. Für die Lage wurden die abstrusesten Erklärungen gefunden, gar ein genialer Plan, der einer Finte gleicht, bei der die folgende "Überraschung für die Allierten groß sein wird". Zuletzt wurde dem Deutschen Volk die Schuld für das Desaster zugeschrieben. Zur Erinnerung: Im Ersten Weltkrieg wurden Juden und Sozialdemokraten verantwortlich gemacht. Bei der seit dem 27.01.2015 amtierende SYRIZA-Regierung Griechenlands unter der Leitung von Alexis Tsipras wurden die Geldgeber bzw. die anderen europäischen Staaten dafür verantwortlich gemacht, dass Griechenland in der Krise steckt.

 

Für die fatalen Folgen der wahnhaft anmutenden gefährlichen Fehlentscheidungen der deutschen Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird seitens der Politik ebenfalls nach Schuldigen gesucht: Angeblich schlecht arbeitende Ämter, böse Demonstranten, Andersdenkende, Kritiker, die Opposition etc. Auch hier wird die Realität völlig verdrängt. Der Willen der Nachbarstaaten wird ebenso missachtet wie der Wille der eigenen Bürger. Nur ein gewaltiger - der persuasiven Kommunikation dienender - Medien-Machtapparat, entsprechende Nudgets, jahrzehntelang erfolgte Gehirnwäsche-Propaganda, die über den Sozialisationsprozess bereits Wirkung zeigt sowie die Dekadenz einer breiten Masse der Gesellschaft halten die Bürger davon ab, die sonst in der Geschichte üblichen Maßnahmen zu ergreifen.

 

Auch im sogenannten Dritten Reich wie auch im SED-Regime der DDR wirkten derartige Beeinflussungen wie auch Täuschungen, die mittlerweile wie scheinbar ebenso selbstverständlich zum politischen Geschäft zählen wie Verzerrungen der Logik in Richtung einer eigenen - sehr abgehobenen - Logik, die der Aufrechterhaltung des eigenen Selbstbildes und damit dem Selbstschutz dient. Selbstwertdienliche Verzerrungen sind sehr bequem, insbesondere für jene Menschen oder Gruppierungen, die eine Krise zu verantworten haben, dadurch in eine selbstverschuldete "Zwickmühle" geraten und diese öffentlich verantworten müssen. Daher ist Realitätsverlust bei Politikern keine Seltenheit.

 

Auch liegt das daran, dass Politiker in der Regel eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur aufweisen und der Spagat, den Politiker zwischen realistischen Daten und Fakten, den unterschiedlichen (ggf. abstrusesten) Interessen und Wünschen der Wähler und dem eigenen Machterhaltungsanspruch zu bewerkstelligen haben, oftmals enorm und nur schwer zu bewerkstelligen ist. Bestimmte Persönlichkeitsdispositionen führen zu bestimmten Wahrnehmungsfehlern (z.B. Heile Welt Naivitätsfehler) und bestimmte Gruppierungen (z.B. Parteien) über die bekannten Gruppenprozesse zu einseitigen und verzerrten Gruppen-Wahrnehmungen.

 

Hinzu kommt der Macht-Anspruch in Bezug auf das narzisstische Streben nach Anerkennung. Die Angst, an öffentlicher Anerkennung zu verlieren, ist groß. Daher werden nicht selten Entscheidungen getroffen und Maßnahmen verfolgt, die messbare Zahlen, Daten und Fakten in Frage stellen und jeder wissenschaftlichen Logik entbehren.

 

Mit dem Gefühl des Wählers "im Nacken" oder lediglich der angenommenen mutmaßlichen (ggf. falsch verstandenen) öffentlichen Meinung erfolgen dann Entscheidungen und Maßnahmen, die jeder Logik entbehren und die tatsächliche Mehrheits-Meinung im Volke völlig verzerren, verdrängen oder negieren. Dieser Effekt wird auch durch das Leben in einer regelrechten Subkultur erzeugt, die von der Wahrnehmung des Normalbürgers nicht selten stark abweicht.

 

Dies gilt auch für die Diplomatie: Ernst und gut gemeinte diplomatische Bemühungen führen insbesondere dann zu einem Realitätsverlust, wenn fälschlicherweise davon ausgegangen bzw. unterstellt wird, dass der jeweilige Verhandlungspartner es ebenso ernst und gut meinen müsse. Auch hier kommt bei vielen Politikern der Heile Welt Naivitäts-Fehler zum Tragen. Schließlich gehen die meisten Menschen moderner westlicher Zivilisationen fälschlicherweise immer von sich selbst aus. Sie unterstellen ihren Verhandlungspartnern prinzipiell weder Dummheit, noch Naivität, noch negative Absichten.

 

Allein davon auszugehen, dass alle so sind wie man selbst bzw. wie man es selbst gelernt hat und für richtig erachtet, ist jedoch eine fatale Fehlannahme, bei der die Realität zumeist bis zuletzt nicht gesehen wird. Diese Erfahrung mussten die Europäer bereits mit dem Deutschen Reich machen. Jetzt machen sie Erfahrungen mit Russland im Ukraine-Konflikt und mit Griechenland in der Schuldenkrise. Eine Erkenntnis ist aber noch nicht da.

 

Allein der Glaube an christliche Grundwerte und an die eigene Intelligenz und Überlegenheit hindert daran, die Realität zu erkennen - und manchmal ist ein derart naiver Glaube und ein damit einhergehender Realitätsverlust bzw. eine Illusion auch manchmal besser, als realistisches Reaktionsverhalten auf realistisch vorhandene Gegebenheiten

 

Die Übereinstimmung politischen Handelns mit der Realität ist die wohl wichtigste Grundvoraussetzung für logisch folgerichtige und gesunde Entscheidungen von Politikern (insbesondere von Führungspolitikern), die in einer Demokratie auftragsgemäß dem Wohle der Bürger eines Staates dienen. Fehlt der gesunde Realitätsbezug oder kommt er abhanden - sei es durch Falschinformation, durch die Fixierung auf eine gefährliche Ideologie (bzw. fixe überwertige Idee), durch eine psychische Erkrankung (z.B. Schizophrenie, Wahn etc.) oder durch eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung - sind die möglichen Negativ-Folgen für die Allgemeinheit gravierend.

 

50 Millionen Tote im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges, darunter ca. 4 - 6 Millionen Opfer des Holocaust sowie 5,5 (Statistisches Bundesamt 1991) bis 6,9 Millionen (Bevölkerungs-Ploetz 1965) deutsche Kriegstote zeigen unmissverständlich auf, zu welchen Folgen Realitätsverlust und die darauf basierenden Handlungen führen kann. Weitere mögliche Folgen sind gemäß historischem Rückblick die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, Misswirtschaft und Staatsbankrott, Armut und Unzufriedenheit der Bürger sowie daraus resultierende Revolutionen und Bürgerkriege.

 

Auslöser für politische Unruhen und daraus resultierender Bürgerkriege oder Revolutionen war zumeist der auf Dekadenz basierende Realitätsverlust herrschenden Hochadels. Als typisches Beispiel sei hier eine Aussage der absolutistischen französischen Königin Marie Antoinette (1755 - 1793) genannt. Als man ihr - der Überlieferung nach Jean-Jacques Rousseau entsprechend - mitteilte, dass das einfache Volk Hunger leide, soll sie gesagt haben: "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen (bzw. Stuten) essen."

 

So einfach stellen sich Menschen, die den Bezug zur Realität verloren haben, die Lösung vor. Aufgrund der massiven Zunahme und Ausbreitung gefährlicher Persönlichkeitsstörungen stellen sich derartige politische Sichtweisen aktuell jedoch noch gravierender dar als zur Zeit Marie Antoinettes:

 

So gibt es aufgrund der Abgründe der menschlichen Persönlichkeit und Psyche mittleweile z.B. Minister, die gendergerechte Steinigungen fordern oder Landtagsabgeordnete, die für sich und ihre Partei mit dem Slogan "We love Volkstot" werben. Ebenso finden wir Justizminister, die auf die steigende Anzahl von Gewaltverbrechen dadurch reagieren, dass sie möglichst zügig bestrebt sind, das Wort "Mörder" abzuschaffen, ebenso die lebenslängliche Freiheitsstrafe. Schließlich dürften Menschen durch einen unzeitgemäßen "Nazi-Jargon" nicht mehr diskriminiert werden.

 

Als Reaktion auf Anschläge der muslimischen Terror-Organisation "Islamischer Staat" z.B. in Paris fordern Politiker zuerst und vordringlich den besonderen Schutz von Menschen mit islamischem Hintergrund, wobei sie den Islam als eine Religion der Liebe umwerben und so einen indirekten Zusammenhang zu Anschlägen herstellen, der nur anders verstanden werden müsse. Im Übrigen sei die massive Zuwanderung ein wahrer Segen und mit der steigenden Kriminalität müsse man sich - so die Bundeskanzlerin - ebenso tolerant abfinden wie mit der wachsenden Terrorbedrohung. Selbst ein Erzbischof, der sich wie viele deutsche Kirchenvertreter es tun, fälschlicherweise scheinbar ebenfalls als Politiker versteht (wie dies bereits der Papst kritisierte), fordert an Stelle von Demokratie, Recht und Ordnung mehr Verständnis und Würde für IS-Terroristen (z.B. Zuerst.de).

 

Aussagen wie die von Marie Antoinette und ihrer Nachfolger in der Moderne, die für eine realitätsferne Wahrnehmung und darauf basierende befremdlich anmutende kognitive Prozesse sprechen, sind Zeugnisse von Realitätsverlust einer herrschenden Führungs-Elite, die sich vom eigenen Volk entfernt hat: So weit, dass die Repräsentanten dieser Führungs-Elite bis zuletzt an ihren Denk- und Verhaltensmustern festhalten: Marie Antoinettes letzte Worte an ihren Henker, dem sie aus Versehen auf den Fuß getreten war, waren: "Mein Herr, ich bitte Sie um Verzeihung, ich tat es nicht mit Absicht."

 

Adolf Hitler meinte kurz vor seinem Ausscheiden aus der ihn einholenden Realität, dass das deutsche Volk es aufgrund des Versagens nicht wert sei, von den Siegern geschont zu werden. An dieser Stelle sind wir direkt bei weiteren bekannten Beispielen für Realitätsverlust angelangt: Bei Adolf Hitler und Joseph Goebbels, die selbst in den letzten Kriegswochen des 2. Weltkrieges noch Endsieg-Parolen herausgaben und das Volk zum "totalen Krieg" anstachelten. Hitler war bis fast zuletzt davon überzeugt, dass ihm eine bestimmte Heeresgruppe als eine Art Wunder-Armee den siegreichen Entsatz bringen würde, obgleich alle Nachrichten, Daten und Fakten das Gegenteil aussagten. Gewiss wird es auch hier - wie zu allen Zeiten - verzerrte bzw. schön gefärbte Nachrichten ängstlicher Mitläufer, die ein ehrliches Feedback scheuten,  gegeben haben, wodurch eine gewisse Auslegung bzw. Uminterpretation möglich wurde. Dennoch waren auch damals die vorliegenden Daten relativ unmissverständlich. 

 

Wer an Realitätsverlust leidet, will reale Daten und Fakten nicht wahrhaben. Er verdrängt sie, deutet sie um, färbt sie schön. Er verstärkt seine Durchhalte-Parolen nach dem Motto "Wir schaffen das!". Niemand konnte die einer fixen Idee oder einem Wahn verfallenen Führer davon abbringen. Obwohl alle Daten und Fakten sehr unmissverständlich den Zusammenbruch darstellten, war man 1945 immer noch der Überzeugung, das Ruder wieder herumreißen zu können. Für die aktuelle Lage und die Zukunftsprognose wurden die abstrusesten Erklärungen gefunden, gar ein genialer Plan, der einer Finte gleicht, bei der die folgende "Überraschung für die Alliierten groß sein wird".

 

Es geht aber nicht nur um die Einschätzung der Sachlage: Politischer Realitätssinn bezieht sich stets auf die Wahrnehmung des eigenen Volkes. Es geht darum, zu erkennen und zu verstehen, was die Bürger selbst wahrnehmen und welche Wünsche, Ängste, Sorgen und Bedürfnisse vorliegen. C.G. Jung, Psychoanalytiker und Zeitgenosse Sigmund Freuds stellte einst fest: „Es ist eine Tatsache, die mir in meiner praktischen Arbeit immer wieder überwältigend entgegentritt, dass der Mensch nahezu unfähig ist, einen anderen Standpunkt als seinen eigenen zu begreifen und gelten zu lassen“.

 

Jungs Erfahrung ist zugleich eine wissenschaftlich psychologische Erkenntnis. Es gibt jedoch Ausnahmen: Menschen, die Verantwortung für Millionen anderer Menschen übernehmen wollen, muss jedoch klar sein, dass ihre Aufgabe eben nicht darin besteht, den eigenen Standpunkt zu vertreten, sondern den Willen des Volkes. Dazu ist es wichtig, den Willen des Volkes zu kennen und auch die allgemeine Sachlage richtig einzuschätzen, natürlich nicht durch ideologisch involvierte Berater, sondern durch stetiges Hinschauen und aktives Zuhören (Statistiken, Umfragen, Pressespiegel von links bis rechts, unpolitische wissenschaftliche Erkenntnisse und Prognosen etc.). Darüber hinaus ist Bildung von Nöten. Ohne ein Mindestmaß an Wissen über sozialpsychologische und soziologische Erkenntnisse auf der einen - und wirtschaftliche Erkenntnisse auf der anderen Seite - kann kein Staat erfolgreich geführt werden.

 

Das Wichtigste ist aber der Erhalt des Realitätsbezuges, der sich nicht an der eigenen Persönlichkeit, der sozialen Kaste oder einer politischen Ideologie ausrichtet, sondern an dem, was die Bürger aller Schichten im täglichen Alltag erleben (wahrnehmen, fühlen, denken). An Stelle der Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der eigenen Bürger waren herrschende Führungseliten im Verlaufe der Geschichte hingegen nicht selten bestrebt, die Wahrnehmung der Bürger sowie ihr Denken und Handeln zu manipulieren und zu lenken. Die Propaganda des NS-Regimes im Dritten Reich dient dazu ebenso als klassisches Beispiel wie die Propaganda des SED-Regimes der ehemaligen DDR.

 

Im Deutschland des Jahres 2015 und 2016 ist dies nicht anders. Anstatt hinzuschauen, den Bürgern zuzuhören und ihren Willen zu respektieren, wird ein gewaltiges Propaganda-System aufgefahren, das die Welt bis dato so noch nicht erlebt hat. Allein angesichts der angewandten beeinflussenden Werkzeuge der öffentlich-rechtlichen Sender können Kommunikationspsychologen nur staunen: Persuation, Manipulation, Täuschung und neuerdings auch Nudging dienen offensichtlich als Ersatz für das Zuhören und Hinschauen. Die systematische Verdrehung der Realität scheint in den Augen der Herrschenden erneut eine bessere Lösung zu sein als auftragsgemäß das einzuhalten, wozu einen der Amtseid eigentlich verpflichtet hat.

 

Der Grund: Die individuelle persönliche "Realität" der derzeit herrschenden politischen Führungs-Elite ist schlichtweg eine andere als jene, die im täglichen Alltag augenscheinlich und messbar ist - und auch die Begründungen für dieses Handeln klingen ähnlich absurd und abstrus wie damals vor 1945, nur anders: Der Bürger sei nicht mündig und (politisch) zu ungebildet. Man müsse ihm den richtigen Weg einfach vorleben und die Dinge notfalls mit Gewalt, möglichst aber mit sogenannten Nudgets zum Wohle der Bürger durchbringen.

 

Einige Pragmatiker unter den Vertretern der politischen Führungs-Elite bringen es auf den Punkt. Sigmar Gabriel: "Was Sie da sehen, ist Pack und Mob. Man muss sie einsperren. Diese Leute haben mit dem Land Deutschland, wie wir es wollen, nichts zu tun. Und um es mal ganz offen zu sagen: Im Grunde ist jeder Flüchtling, der hierher kommt...hat mehr mit diesem Land zu tun als diese Leute." Hier noch einmal im Video: Sigmar Gabriel bei YouTube. Auch der sonst so sympathisch unterhaltsam anmutende Gregor Gysi hat eine recht pragmatische Erklärung im Hinblick auf die unkontrollierte Massenzuwanderung und die Bedürfnisse der Bürger: Gregor Gysi bei YouTube

 

Aufwändige Analysen zur Klärung der Kongruenz von politischem Verhalten (inklusive Entscheidungen) und der messbaren Realität im Jahre 2015 haben ergeben, dass einem Großteil der politischen Führungselite der Bundesrepublik Deutschland der Realitätssinn scheinbar völlig abhanden gekommen ist. Derart stark, dass man spätestens seit Beobachtung der Vorgänge auf dem Bundesparteitag der CDU am 14.12.2015 von einem kollektiven Realitätsverlust sprechen kann, was nicht nur erschreckend anmutet, sondern - darüber hinaus - eine enorme Gefahr für den Staat und seine Bürger - ebenso für die Völker Europas darstellt. Im Verlaufe des Jahres 2015 konnten unzählige Verhaltensmuster und Entscheidungen beobachtet werden, die unmissverständlich darstellen, dass die politische Führungs-Elite den gesunden Realitätssinn verloren und sich von der Gesamtheit des Volkes sowie von der messbaren Realität losgelöst und abgekoppelt hat.

 

Lediglich ein gewaltiger Persuasions- und Manipulations-Apparat sorgt über entsprechende Berichterstattung und Unterhaltung dafür, dass sich die Führungs-Elite auf ihren Posten hält und dort "ihr Werk" nach "eigenem Gutdünken" vollzieht. Wer gegensteuert, wird radikal ausgegrenzt. Dazu ein empfehlenswerter Vortrag von Professor Rainer Mausfeld an der Christian Albrechts Universität Kiel vom 22.06.2015 mit dem Titel: „Warum schweigen die Lämmer?“ / YouTube", in dem es um Demokratie und Psychologie sowie die Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements geht.

 

Aus psychologischer Sicht erinnert hingegen vieles an Wahrnehmungen, die man üblicherweise eher aus der Forensik kennt. Ebenso werden Parallelen zu einer Kurzgeschichte "The System of Doctor Tarr and Professor Fether" des Grusel-Autors Edgar Allen Poe deutlich. Es wirkt aus professioneller Sicht geradewegs erschreckend, dass derart Abstruses in einem modernen Land wie Deutschland heute überhaupt noch möglich sein kann, insbesondere weil man eigentlich meint, dass die Menschen aus den bisherigen Vorkommnissen der Geschichte eigentlich gelernt haben sollten.

 

Die Beispiele für das tatsächlich beobachtete und mit der Realität abgeglichene Verhalten hier gänzlich aufzuführen, würde jeden Rahmen des Möglichen sprengen. Zudem gibt es bereits unzählige Autoren, die sich dem Sachverhalt bereits widmen. Einer dieser Autoren ist Henryk M. Broder. Ob es um das politische und journalistische Verhalten z.B. in die Bezug auf die Griechenlandrettung oder den Islamischen Staat geht: In seinem Buch "Das ist ja irre!" hat der Publizist sechs Monate lang Tagebuch geführt und die großen und kleinen "Bankrotterklärungen" der Politiker und ihrer Kommentatoren erläutert.

 

Leider endet sein Tagebuch am 30. Juni 2015, just vor dem Zeitpunkt, an dem der eigentliche "Wahnsinn" scheinbar so richtig losbrach bzw. sich vollständiger Realitätsverlust einstellte oder zumindest noch offenkundiger zeigte. Was in Broders Buch vorab noch witzig und durchaus unterhaltend anmutet, das wird ab dem 01. Juli 2015 plötzlich bitterer Ernst. Was bei genauem Hinsehen seitdem in kürzester Zeit beobachtet werden konnte, erleben Psychiater nicht in vielen Jahrzehnten.

 

Die Chronologie der Deutschland Krise spiegelt ein wenig, was in Deutschland aktuell passiert, aber auch wie führende Politiker darauf reagieren: Sie machen das Gegenteil von dem, was der Bürger will und der gesunde Realitätssinn vorgibt.

Hier nur ein Beispiel von Hunderten, das zeigt, dass führende Politiker ihren gesunden Realitätssinn verloren haben, weshalb der Staat in großer Gefahr schwebt, nicht nur in Bezug auf die innere Sicherheit, sondern auch in Bezug auf die freiheitlich-demokratische Rechtsordnung, die viele Menschen, insbesondere Fachleute bereits jetzt nicht mehr als Vorhanden sehen:

 

Auf der einen Seite sehen wir ernstzunehmende Wissenschaftler, die vor einer drohenden Katastrophe warnen. Wir sehen kapitulierende Behörden, die melden, dass das Limit bzw. die Grenzen des Machbaren längst erreicht seien. Wir sehen CDU-Politiker und Bürgermeister, die bittere Brandbriefe an die Bundeskanzlerin schreiben. Wir sehen, dass die Polizei eine unzumutbare Welle von Gewalt und Verbrechen durch Migranten meldet. Wir sehen Wirtschaftswissenschaftler, die vor einer völligen Überlastung der Sozialsysteme warnen. Wir sehen Millionen wütender Bürger, die sich bei Facebook auslassen, ebenso hunderttausende unzufriedene und besorgte Bürger, die wöchentlich auf die Straße gehen und demonstrieren. Wir sehen unzähligen Petitionen und  Strafanzeigen, die sich u.a. gegen die Bundeskanzlerin richten.

 

Wir finden tausende Zeitungsartikel, die darstellen, dass es so nicht weiter gehen kann. Darunter finden wir renommierte Zeitungen wie die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), die schreiben "Gespensterstunden häufen sich: Nach den jüngsten Auftritten der Bundeskanzlerin ist man zunehmend beunruhigt, dass die Zukunft des Landes an einer Person hängen soll. Denn mit der Wirklichkeit scheint Angela Merkel sich nicht mehr zu beschäftigen". Wir sehen, dass der Chefredakteur "Politik" bei Psychologie aktuell in der Huffington Post vom 08.10.2015 fragt, ob Merkel den Bezug zur Realität verloren hat.

 

Weiterhin sehen wir Anschläge, eine Bedrohung durch IS-Terroristen und eine steigende Anzahl von Vergewaltigungen und Messer-Attacken. Wir sehen linke Politiker, die Wahlkampf mit dem Slogan "We love Volkstot" betreiben. Wir sehen, dass die anderen europäischen Nationen der EU, die Deutschland aufgrund seiner Geschichte, eigentlich nie mehr drangsalieren wollte, Deutschland nun auffordern, Schluss mit dem Wahnsinn zu machen und endlich realitistische Konsequenzen zu ziehen. Während die Liste der Beobachtungen und Nachrichten hier schier endlos fortgesetzt werden könnte, macht Angela Merkel und ihre Gefolgsleute in Form symbiotischer Mitläufer das exakte Gegenteil: Sie wirbt (z.B. beim Bürgerdialog am 27.10.2015 / YouTube vehement für mehr Zuwanderung, insbesondere aus Afrika und den Balkanländern. Weil noch nicht genug kommen, fordert sie mehr Propaganda in den entsprechenden Regionen.

 

Zitate u.a: "Da machen wir noch nicht genug Propaganda dafür außwärts (...) Also wir müssen nach Afrika gehen, wir müssen in die Balkan-Länder gehen (...) können Sie jederzeit legal von außen nach Deutschland kommen. Viele wissen das noch nicht (...) Das müssen wir mehr nach außen deutlich machen".

 

Die Menschen im Publikum des Bürgerdialoges müssen gedacht haben, sie seien "im falschen Film", was man sogar ihren Gesichtern etwas ansieht. Jeder Laie erkennt hier, dass mit der Bundeskanzlerin etwas nicht stimmt bzw. dass es hier nicht "mit rechten Dingen" zugeht. Psychologen und Psychiater gehen da noch einen Schritt weiter. Eine offizielle Untersuchung, der sich Frau Merkel jedoch nicht stellt, ist jedoch nicht möglich und eine konkrete Diagnosestellung über Ferndiagnose erscheint eher unseriös. Der Bürger kann folglich lediglich gewarnt werden.

 

Jeder Bürger muss sich (unabhängig von der öffentlich-rechtlichen Propaganda) selbst ein Bild machen und handeln. Fakt ist: Das aktuelle Handeln der Regierung im Jahre 2015 muss dringend hinterfragt werden, bevor es zu spät ist, der Kollaps eintritt und erneut "die Alliierten" einschreiten müssen, um dem realitätsfremden gefährlichen Treiben der aktuellen Regierung ein Ende zu setzen. Natürlich gibt es unzählige weitere Beispiele für Realitätsverlust in der Politik. Dennoch ist allein o.g. Beispiel - vom Grundprinzip her - stellvertretend für unzählige andere abstrus wirkende irreal erscheinende Beobachtungen in Bezug auf den Realitätsverlust der aktuellen deutschen Führungs-Elite. Über die Ursachen dieses Realitätsverlustes wird spekuliert; es gibt die unterschiedlichsten Ansätze und Erklärungsversuche.

 

Politisches Verhalten, politische Entscheidungen und Realitätsverzerrung

Obwohl die Wissenschaft das Gegenteil berechnet oder prognostiziert, werden in der Politik viele Entscheidungen getroffen, welche die Realität stark verzerren und einem Realitätsverlust in gewisser Hinsicht nichts nachstehen. Beispiel:

 

So warnte z.B. der Top-Ökonom, Wirtschaftsberater, Harvard-Professor und ehemalige US-Finanzminister Lawrence (Larry) Summers frühzeitig auch deutsche Politiker vor der Euro-Krise. Er hielt das Handeln der Bundesregierung für gefährlich und Abseits der ökonomischen Realität u.a. weil das Wirtschaftswachstum immer weiter ausgebremst würde. Ebenso realitätsfremd wirkt es, weiterhin Unsummen in einen Staat wie Griechenland zu investieren, obgleich sich die Staatsvertreter seit Längerem als wenig vertrauensfördernd und vertragskonform zeigen und alle Berechnungen aufzeigen, dass das investierte Geld sowieso weg ist und der Bankrott lediglich aufgeschoben wird.

 

Ein Beispiel für Realitätsverlust ist auch das Verhalten der griechischen Regierungsvertreter in der Öffentlichkeit und Presse zu der Zeit als die sogenannte Griechenland-Krise noch manipulativ und persuasiv über die öffentlich-rechtlichen Sender in Szene gerückt wurde, natürlich nur, solange diskutiert wurde, ob erneut Geld ins bankrotte Griechenland fließen solle. Die griechischen Regierungsvertreter negierten die erfolgte Hilfe und stritten sie ab, sahen die geforderte Sparpolitik nicht ein und riefen ihr Volk zur Ablehnung auf. Aus Europa austreten wollten sie jedoch nicht, weitere Hilfen aber doch, obwohl diese Hilfen angeblich schlecht seien.

 

Als "Umkehr" der selbst verschuldeten Lage durch nicht ausreichende Umsetzung der nötigen Reformen sahen die griechischen Regierungsvertreter in den europäischen Geldgebern "drangsalierende Verschwörer" mit "geballter Inkompetenz". Der von Gianis Varoufakis (griechischer Finanzminister) gezeigte Mittelfinger wurde im Nachhinein als Fälschung abgetan, die Gewährung von Krediten als Nötigung bezeichnet. Dass das Land nicht mehr liquide ist, wurde öffentlich abgestritten und dennoch weiter Geld gefordert, obwohl man dies angeblich gar nicht will. Dies mutet stark schizophren an. Der Ernst der Lage wird negiert. Auch hier wurde die Realität ausgeblendet, ebenso die Verantwortung für das eigene Volk. Das bezieht sich auch auf die Verantwortung der anderen europäischen Regierungen für ihr eigenes Volk und die weitere Glaubwürdigkeit der Europäischen Union.

 

Nachdem beschlossen wurde, dass der "Geldhahn" erneut geöffnet wird, hörte und sah man auch in den deutschen Leitmedien nichts mehr von Griechenland. Die sogenannte Griechenland-Krise wie auch die Darstellung des Ukraine-Konflikes zeigte mehr als anschaulich, welch starke Wirkung die Bilder der Leitmedien haben und wie stark die vermeintliche Realität der Zuschauer in die ein oder andere Richtung gelenkt wird, je nachdem, was die Regierung gerade beabsichtigt bzw. bezweckt.

 

Besonders deutlich wird Realitätsverlust bei der deutschen Führungs-Elite in Bezug auf die sogenannte "Flüchtlingskrise" und den Willen der eigenen Bürger im Jahre 2015. Während immer mehr Bürger demonstrieren und "Merkel muss weg"- Rufe allenorts immer vehementer werden - auch im europäischen Ausland - erntet Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem CDU-Parteitag am 14.12.2015 tosenden Beifall, interessanterweise auch von jenen, die sich zuvor monatelang gewiss waren, dass das Verhalten der Bundeskanzlerin nicht nur rechtswidrig, sondern sogar mit völligem Realitätsverlust gleichzusetzen sei.

 

Die Umfragewerte scheinen hier ebenso wenig als real wahrgenommen zu werden wie die ansonsten bedrohliche Lage, in der sich Deutschland befindet. Die Polizei und andere Behörden sprechen hierzu eine klare Sprache, ebenso die Statistiken zum Thema Zuwanderung, Finanzlage, Kriminalitätsrate und Terror-Bedrohung.

 

Die Regierung hat längst keine realitätsbezogene volkskongruente Wahrnehmung mehr. Die Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Ängste der Bürger werden vehement negiert, der eigentliche Auftrag als gewählte Volksvertretung tatsächlich nicht mehr gesehen. Dies erkennt man allein bereits an den Signalen, die auf dem CDU-Parteitag gesetzt wurden, natürlich auch am unbekümmert erscheinenden Verhalten der Politiker, die an ihrem Fehlverhalten festhalten und die Realität scheinbar völlig ausblenden.

 

Obgleich das Verhalten mehr als undemokratisch ist und unzählige Bürgerbewegungen mittels Strafanzeigen, Petitionen und Demonstrationen bereits dagegen opponieren, wird ebenso floskelhaft von der Wahrung der Demokratie gesprochen wie dies die SED-Führung der ehemaligen DDR es einst tat. Insbesondere den Menschen in den sogenannten neuen Bundesländern, welche die Rhetorik des verblichenen ehemaligen Staatsapparates noch sehr gut kennen, ist dies aufgefallen.

 

In den alten Bundesländern, in denen die Menschen seit 1945 eine weitestgehend seriöse und realitätsnahe Regierung gewohnt sind, glauben hingegen immer noch viele Menschen an das offensichtliche Gegenteil dessen, was in der Realität jedoch sichtbar und messbar ist. Auch das ist eine Form von Realitätsverlust. Nur durch das massive Wirken eines stattlichen staatlichen Medien-Apparates, der täglich aufs Neue bemüht ist, die Ausblendung der Realität mit messbar einseitigen Nachrichten, persuasiven Botschaften und sogar mit Täuschungen zu stützen, wird der Anschein der Demokratie gewahrt und so dafür gesorgt, dass die Bürger sich tunlichst ruhig verhalten und den ausgelegten Nudgets möglichst nachgeben.

 

Doch selbst die in die vermeintlich "kritischen" Talk Shows der öffentlich-rechtlichen Sender (z.B. "Hart aber Fair") geladenen vermeintlich neutralen Pseudo-Intellektuellen und scheinbaren "Kritiker" können Profis der Kommunikationspsychologie nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Strategien gefahren werden, die den Bürger mehr als unmissverständlich beeinflussen und täuschen sollen. Insofern ist man seitens der Regierung augenscheinlich bestrebt, die Bürger über manipulative und persuasive Techniken - kombiniert mit dem Effekt des sozialen Einflusses - dem gleichen Realitätsverlust zuzuführen, von dem Vertreter des Staatsapparates betroffen sind.

 

Und wenn es wie bei Goebbels bekannter Rede im Berliner Sportpalast wieder heißt: "Wollt ihr den totalen Krieg, noch totaler und radikaler als ihr es euch vorstellen könnt?", dann wird der herbeigeführte kollektive Realitätsverlust der Masse erneut dazu führen, dass das Volk applaudiert und schreit: "Führer befiehl, wir folgen". Wenn später erneut andere Mächte in das böse Treiben eingreifen (müssen), wird es dann ggf. erneut wieder heißen: "Davon habe ich nichts gewusst." 

Weitere Infos