Wissen: Brüllaffen-Phobie

Brüllaffen-Phobie: Abneigung gegenüber lärmenden und völlig ungeniert primitiv herumbrüllenden Menschen

Der Begriff "Phobie" kommt aus dem, Altgriechischen und steht für "Furcht und Schrecken", zugleich für eine Form der Angststörung, bei der die Ängste auf konkrete Dinge gerichtet - und an bestimmte auslösende Objekte, Situationen gebunden -sind.

Sozialwissenschaftlich und umgangssprachlich bezeichnet "Phobie" eine Abneigung gegenüber etwas. Im konkreten Fall geht es um die Abneigung gegenüber Menschen, die augenscheinlich bzw. hörbar völlig ungeniert und (teilweise überzogen) selbstsicher extrem laut sprechen, öffentlich herumlärmen oder laut herumbrüllen, womit der besagte Phobiker  objektive oder nur subjektiv wahrgenommen das Gefühl hat, dass seine akustische soziale Distanz-Zone damit bei weitem überschreiten wird, die Ruhestörer ihm subjektiv "zu Nahe treten" und ihm die Konzentration rauben.

 

Oft richtet sich die Abneigung gegenüber lärmenden Bauarbeitern und Handwerkern, deren Verhalten und Habitus  von den entsprechenden Phobikern als rücksichtslos, respektlos, dumm und primitiv wahrgenommen wird, wobei es seitens der Phobiker zu starken Gefühlsregungen kommt. In diesem Kontext spricht man auch von einer Handwerker-Phobie. Letztendlich prallen zwei Welten aufeinander: Die des Phobikers, der seitens seiner Persönlichkeit  bestimmte Denk- und Verhaltensmuster verinnerlicht hat, darunter Empathie und Rücksichtnahme sowie Anstand, Etikette und gepflegte Umgangsformen - und die seines Gegenübers, dem derartige Denk - und Verhaltensmuster ggf. fremd sind - und der sich gegenteilig zu verhalten scheint - und damit das  Weltbild des Brüllaffen-Phobikers provokant in Frage zu stellen scheint. 

 

Die Wahrnehmung des Brüllaffen-Phobikers geht einher mit einem Gefühl der Erregung, der Beengung, der Bedrängnis oder der Bedrohung , selbst dann, wenn der Lärm bzw. das Gebrüll weiter weg - letztendlich aber nicht nur Moment gebunden, sondern beständig ist. Sofern ihnen ein entsprechender Schutzmechanismus oder die Möglichkeit zur Abwehr oder Flucht fehlt, können Brüllaffen-Phobiker dadurch krank werden.

Der Brüllaffen-Phobie liegen Wahrnehmungen und Gedanken zu Grunde, die als einengend und bedrohlich empfunden werden. Sofern der Lärm bzw. das Gebrüll von Menschen herrührt, die aus Sicht der Phobiker primitiv, dumm und rücksichtlos wirken, kommt es zu einer Steigerung des Gefühls-Erlebens und zur Ausuferung der Gedanken, die um das Thema und die eigene Existenz und Selbsterhaltung sowie die Abwehr der vermeintlichen Angreifer kreisen.

Ohne eine Therapie und ohne geeignete Stressbewältigungs-Strategie (Stressmanagement) kommt es bei den Betroffenen zu stärkstem (schadhaften) Di-Stress, der sich irgendwann auf alle Lebensbereiche ausdehnt und über sensiblere Wahrnehmung zu gewaltigen Problemen führen kann. Es kann zu psychischen oder körperlichen Reaktionen kommen:  Erhöhte Aufmerksamkeit, gesteigerte Seh- und Hörnerven-Empfindlichkeit, Wahnvorstellungen, erhöhte Muskelanspannung,  erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, flachere und schnellere Atmung, Energiebereitstellung in den Muskeln, Schwitzen, Zittern, massive Konzentrationsprobleme, Aggressionen, Überreaktionen, Wutausbrüche, Streit usw.

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