Wissen: Schematherapie

Die Schematherapie bezieht sich auf Schemata in Form von Lebensmustern des Klienten. Hier wird versucht, die aktuellen Probleme bzw. Schwierigkeiten des Klienten vor dem Hintergrund seiner biographischen Lebensgeschichte  zu verstehen, die zugleich eine Lerngeschichte ist.

 

Schmerzliche Erfahrungen, die im Gedächtnis eingebrannt sind, wirken nach dem Prinzip der Tiefenpsychologie heute weiter. Schemata sind quasi tief verankerte Lebensmuster und Lebensthemen, die Denkweisen und Gefühle, aber auch Erinnerungen und Verhaltensweisen beinhalten (z.B. Angst vor dem Verlassenwerden, fehlendes Selbstwertgefühl, Versagensangst usw.).

 

Es gibt ein Zusammenspiel unseres Temperaments, dem quasi vorprogrammierten neurobiologischen Aspekt unseres Daseins und der Verletzung oder Nicht-Erfüllung von Grundbedürfnissen in der Kindheit und Jugend. Ein solches Schema entwickelt sich in der Kindheit und Jugend und wird im Laufe des Lebens immer wieder aktiviert. Das Programm, das weiter in uns wirkt,. wird mit der Zeit immer starrer: Wir sehen immer weniger Alternativen zu unseren Denk- und Verhaltensmuster und auch unsere Reaktionen auf Einflüsse von außen oder Bedürfnisse von innen werden immer unflexibler, was in aktuellen Lebenssituationen zu Schwierigkeiten führen kann, die zu psychischen Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen führen können.

 

In der Schematherapie geht es darum, solche starren, nicht zielführenden Verhaltens- und Reaktionsmuster zu analysieren, zu erkennen, zu benennen und zu einem sogenannten Modus-Modell zusammenzufassen, bei dem jeder "Modus" aus einer gedanklichen, emotionalen, physiologischen und verhaltensorientierten Komponente besteht. Während im "Kind-Modus" häufig sehr intensive Gefühle der Traurigkeit, der Wut, der Verletzlichkeit und des Schams erlebt werden, basiert der Eltern-Modus auf verinnerlichten Sätzen, die wir von Bezugspersonen "gelernt" bzw. eingetrichtert und letztendlich einprogrammiert bekommen haben. Ein solcher Glaubenssatz kann zum Beispiel sein: "Geld kommt nur von harter Arbeit". Es können fordernde oder strafende Modi wirken. Dann geht es darum, schmerzhafte Modi durch gegenüber liegende Bewältigungsmodi zu regulieren bzw. zu vermeiden, zu bekämpfen oder zu erdulden.

 

Modi sind Momentaufnahmen emotionaler Zustände, die durch alltägliche Situationen, die quasi als Emotions-Schalter dienen, ausgelöst werden. Wenn ein Schema aktiviert wird, wird der Schema-Modus ausgelöst. Modi beinhalten starke  Emotionen und/oder starre Bewältigungsstrategien, die unbewusst die Kontrolle über uns und unser individuelles Funktionieren übernehmen. Von „Modus flipping“ spricht man, wenn sich die sehr schnell wechselnden Modi gegenseitig überlappen. Dies wird dann als beängstigend, verrückt oder erdrückend wahrgenommen und kann sehr anstrengend sein.

 

Die Schematherapie steht auf 3 Beinen: Erstens dem Modell als Rahmen und Bezugspunkt, auf den das aktuelle Verhalten immer wieder bezogen wird. Zweitens sind es die Techniken, die überwiegend aus der Gestalttherapie und dem Psychodrama entnommen sind und in diesem Modell aber eine spezifische Ausrichtung erfahren - und drittens: Die Art der therapeutischen Beziehungsgestaltung, die den Prozess steuert. Dabei kommt dem Therapeuten eine pädagogische elternartige Rolle zu. 

 

Ziel der Schematherapie ist es, den biographischen Ursprung hinderlicher Schemata und ihre Wirkungen auf das gegenwärtige Verhalten zu erkennen, zu analysieren und für sich zu entdecken, dass es aus diesen vermeintlichen Lebensproblematiken, wenn man sie erst einmal verstanden hat, durchaus Auswege und Handlungsalternativen gibt.

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