Wissen: Status-Quo-Effekt

Status-quo-Verzerrung - Tendenz zum Status quo - Ist-Zustand-Verzerrung  Status-quo-Fehler - Status-quo-Bias

Der „status quo“ bezeichnet den aktuell bestehenden Zustand. Der Status Quo Effekt bzw. die Status-quo-Verzerrung  (auch "Tendenz zum Status quo" oder "Ist-Zustand-Verzerrung", „Status-quo-Fehler“ oder „Status-quo-Bias“ genannt) ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen den aktuellen Zustand überbewerten und Veränderungen vermeiden, selbst wenn diese vorteilhaft wären.

 

Der Effekt führt zu einer übermäßigen Bevorzugung des Status quo gegenüber Veränderungen und kann dazu führen, dass notwendige Reformen nicht angegangen werden. Hinter dem Status-quo-Effekt steckt folglich das, was viele umgangssprachlich die „Macht der Gewohnheit“ nennen.

 

Der Status Quo Effekt wird oft durch zwei kognitive Verzerrungen erklärt:

 

Verlustaversion (Loss Aversion):
Menschen empfinden Verluste stärker als Gewinne. Eine Veränderung des Status quo wird oft als Verlust wahrgenommen, was die Bereitschaft zur Veränderung verringert. Weil eine Veränderung des status quo als starker Verlust eingeschätzt wird, werden Verluste stärker empfunden als Gewinne. 

 

Besitztumseffekt (Endowment Effekt):

Menschen bewerten Dinge, die sie besitzen, höher als solche, die sie nicht besitzen. Dies führt dazu, dass der aktuelle Zustand als wertvoller angesehen wird, selbst wenn bessere Alternativen verfügbar sind. Der Besitztumseffekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen höher bewerten, was ihnen schon gehört. 

 

Das Verständnis dieses Effekts kann helfen, bewusster mit Veränderungen umzugehen und die eigene Flexibilität zu erhöhen. Es ist wichtig, sich der Tendenz bewusst zu sein.